Aktuelle Berichte deuten darauf hin, dass das Pentagon eine tiefgreifende Umgestaltung der amerikanischen Verteidigungsstrategie vorbereitet. Dabei verlieren sowohl Europa als auch Afrika durch neue Kommando-Pläne spürbar an Bedeutung.
Wie das Washington Post berichtet, stehen die USA vor einer umfassenden Neuausrichtung ihrer Verteidigungspolitik. Hochrangige Mitarbeiter haben Pläne entwickelt, um Ressourcen sowohl aus dem Nahen Osten als auch aus Europa abzuziehen und künftig stärker im Indopazifik zu konzentrieren.
Diese Umstrukturierung stellt die bedeutendste Reform im US-Militär seit vielen Jahren dar und zielt darauf ab, die internationale Kommando-Struktur der USA zu verschlanken. Zukünftig sollen das Europa-Kommando und das Afrika-Kommando sowie das Zentralkommando in Tampa, Florida, von einem neuen „Internationalen Kommando“ überwacht werden. Dies würde den Kommandos gravierenden Einfluss entziehen.
Ein Bericht des Der Spiegel umriss zudem die Richtschnur: Laut Hegseth sollen vier Sterne Generäle künftig in deutlich geringerem Maße eingesetzt werden. Dies könnte ein Zeichen dafür sein, dass Verteidigungsminister Hegseth die Militärführung entscheidend verändern möchte.
Treffen mit der Strategie von Donald Trump
Auf Anfragen wurde von Pentagon-Sprechern noch nichts Konkretes zu den möglichen Konsequenzen für Deutschland und die NATO mitgeteilt. Sowohl Hegseth als auch US-Präsident Donald Trump, welcher als Oberbefehlshaber der Streitkräfte agiert, müssten dieser Neugestaltung zustimmen.
Laut dem Bericht im Washington Post äußern sich bereits vorher Politiker des Kongresses kritisch zu diesen Plänen, da es an Transparenz mangele und die bisher regierenden Republikaner nur spärliche Informationen über die Vorhaben erhalten hätten.
Im Oktober hatten Trump und Hegseth eine Grundsatzrede vor über 800 Generälen gehalten. Darin forderten sie eine ideologische Wende im US-Militär. Hegseth machte etwa bemerkenswerte Aussagen über „fette Generäle“ und sprach von „Jahrzehnten des Rückgangs“.
Es wird im Rahmen der NATO bereits lange darüber diskutiert, dass die USA ihre Truppen in Europa vermindern werden, um sich stärker auf das Indopazifik zu konzentrieren und dem Aufstieg Chinas entgegenzuwirken. Kürzlich beschloss der US-Senat, ein Verteidigungsgesetz zu verabschieden, welches als entscheidend gilt, um diesen Trend zu steuern. Demnach dürfen die Truppen in Europa nicht langfristig unter 76.000 Mann sinken, was bereits durch einen Beschluss des Repräsentantenhauses weitestgehend gefällig gegeben wurde.
Eine kürzlich veröffentlichte neue Sicherheitsstrategie wird bei dem neu formulierten Kurs Trump’s Motto „America first“ unterlegen.
