Hamburg kontert Fake News aus Washington
Ein so genannter Parteipost des US-Außenministeriums hat in Hamburg für einiges Aufsehen gesorgt. Es dreht sich um die schreckliche Vergewaltigung im Stadtpark der Hansestadt, die heutzutage jedoch eher durch falsche Eindrücke auffällt.
Die Trump-Regierung gebrauchte die Stadtpark-Vergewaltigung als Argument für ihre Kritik an der europäischen Migrationspolitik, jedoch verbreiteten sie dabei nicht die gesamten Fakten. In einem Tweet auf X bezeichneten sie Massenmigration als bedrohlich für die westliche Welt und zitierten dabei die Vorfälle in Hamburg als Beispiel.
Entgegen den Behauptungen, angeblich wären neun Männer für die Vergewaltigung einer 15-Jährigen verurteilt worden. Doch das Weitergelegte lässt schon erahnen, dass da einiges nicht stimmt: So wurde behauptet, dass eine Frau, die online einen der Übeltäter beleidigt hat, schlimmer bestraft worden sei als die Täter selber – das ist nachweislich falsch.
Die tatsächlichen Urteile
Es stellt sich heraus, dass von den verurteilten Männern acht eine Bewährungsstrafe erhielten, während nur einer tatsächlich zwei Jahre und neun Monate ohne Bewährung ins Gefängnis musste – sein Aufenthalt dort läuft gerade noch. Im Gegensatz dazu wurde gänzlich klar, dass die besagte Frau nur zu einem Wochenende Jugendarrest verurteilt wurde. Selbst wochenlanger Bewährungsstrafen können rechtlich gesehen härter bestraft werden.
Das US-Außenministerium kündigte zudem an, dass amerikanische Botschaften öfter über die Auswirkungen von Migration aufklären sollten und die Governments zu entschiedenerem Handeln vergatterten. Christopher Harms, Präsident des Senats, widersprach dem in einem Interview mit der „Mopo“: „Zu den grundlegenden Aufgaben diplomatischer und konsularischer Vertretungen zählt es, ihre Regierungen über Geschehnisse im Ausland zu informieren. Die Einmischung in interne Angelegenheiten gehört nicht dazu.“
Quellenangabe
- Hamburger Abendblatt, E-Paper vom 25. November 2025
- mopo.de: „Innere Einmischung“: Trump nutzt Hamburger Vergewaltigung für Fake-News-Kampagne
