Heftige Auseinandersetzungen über die Gaza-Offensive: Ein Blick auf die Situation

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Die Entscheidung des israelischen Premiers, eine Offensive zur Einnahme von Gaza-Stadt zu starten, sorgt für hitzige Diskussionen. Während Armeemitglieder und die Regierung aneinander geraten, gibt es auch tiefgreifende Bedenken in der Gesellschaft über das, was kommen könnte.

In der Nacht zum Dienstag begann Israel eine neue Bodenoffensive in Gaza-Stadt, wie Benjamin Netanjahu und die israelische Armeeführung bekanntgaben. Die IDF setzte dazu zwei Divisionen mit zehntausenden Soldaten in Bewegung.

GAZA CITY, GAZA – 04. MAI 2025: Rauch steigt nach einem israelischen Luftangriff auf das Tuffah-Viertel im Gazastreifen auf. Mahmoud Issa / Anadolupicture alliance / Anadolu / Mahmoud Issa

Die Offensive gestaltet sich jedoch schwierig, da nach wie vor viele palästinensische Zivilisten in der Stadt verbleiben. Schätzungen der IDF weisen darauf hin, dass rund 40 Prozent der Bewohner von Gaza-Stadt geflohen sind, doch offenbar harren immer noch ca. 600.000 zivile Palästinenser in der Stadt aus. Die militante Gruppe Hamas hat in den letzten Wochen versucht, die Bevölkerung daran zu hindern, die umkämpfte Gegend zu verlassen.

Auf internationaler Ebene muss Israel viel Kritik einstecken. Auch innerhalb des Landes finden sich zahlreiche Gegner dieser Offensive. Selbst die US-Regierung äußert Bedenken über die Lage und die Zukunft eines möglichen Waffenstillstands. US-Außenminister Marco Rubio, der die Region besucht hat, merkte an, dass es nur ein kurzes Zeitfenster für Verhandlungen gebe. Er unterstrich, dass eine „verhandelte Lösung“ des Konflikts nach wie vor die beste Option sei.

Der Ruf nach einem Waffenstillstand

Die israelische Militärführung hat zudem immer wieder gefordert, die Anstrengungen um einen Waffenstillstand zu verstärken, anstatt die Offensive fortzusetzen. Berichten zufolge kam es am Sonntag zu einem hitzigen Streit zwischen Generalstabschef Eyal Zamir und Mitgliedern der Regierung unter Netanjahu.

Zamir belächelte die politische Führung und den Mossad-Chef David Barnea, da seiner Meinung nach nicht genug unternommen wird, um einen Waffenstillstand zu erreichen. Berichten zufolge rief er: „Akzeptiert den Deal!“ während des Streits.

Ein israelischer Soldat ist im Konflikt zwischen Israel und der Hamas in Gaza im Einsatz, am 8. Januar 2024. REUTERS / Ronen Zvulun EDITOR’S NOTE: REUTERS-FOTOS WURDEN VON DER IDF BEH見るึ <|vq_6316|> … des Zustimmung obidotidilen}

Mitglieder der Netanjahu-Regierung setzen jedoch dagegen, dass die Hamas nur bereit ist, Zugeständnisse zu machen, wenn der militärische Druck konstant hoch bleibt. Trotz der inneren Spannungen scheinen Zamir und andere Militärs tatsächlich den Plan zu haben, die Offensive zu leiten – etwas, das in der Geschichte Israels neu wäre.

Inmitten dieser angespannten Lage haben viele Israeler, vor allem aus der liberalen Mitte, große Sorgen über die künftige Ausrichtung ihres Landes.

Ihre Hauptfragen drehten sich darum, wie Israel später beschaffen sein könnte – ein geisoliertes Land mit hohen Mauern und einem zunehmend religiösen extremistischen Einfluss? Die Vision einer militarisierten und orthodoxen Zukunft bringt die liberalen Schichten gedanklich ins Grübeln.

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