Kritik an AfD: Vize-Juso-Chefin erfährt tiefen Rassismus nach Statement

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Kritik an AfD: Vize-Juso-Chefin erfährt tiefen Rassismus nach Statement

Kassel – Wenn man online aktiv ist, kann man viel Positives bewirken, man kann aber auch auf heftigen Hass stoßen. Das hat jüngst Merve Gösku, die stellvertretende Vorsitzende der hessischen Juso, hautnah erleben müssen. Kurz vor der Gründung einer neuen Jugendorganisation der AfD, äußerte sie sich in einem Video für ein Verbot dieser Partei.

Vor zwei Jahren war sie bereits Opfer von Rassismus: In ihrem damaligen Job im Supermarkt wurde sie von einem Kunden beleidigt, der sie als „Drecksmoslem“ beschimpfte und mit schlimmsten Drohungen konfrontierte. Doch der Hass, den sie diese Woche online erfuhr, überstieg oberflächliche Beleidigungen.

In einem Video, das die südhessischen Jusos in den sozialen Netzwerken gepostet hatten, sprach Gösku Klartext. Sie wies darauf hin, dass die AfD systematisch Menschen abheben wollte, und betonte die Grenzen der Meinungsfreiheit. Binnen kürzester Zeit häuften sich fast 1700 Kommentare zu ihrem Posting auf Facebook und viele davon waren extrem beleidigend und rassistisch.

Online-Hetze: „Das ist total eskaliert“

„Das hat total eskaliert“, sagt die 19-jährige Göttin der Kasseler Verkehrsbildung, die aktuell lernt, Deutsch und Englisch zu unterrichten. Sie hatte mehrere Screenshots der beleidigenden Kommentare gemacht und einige zur Anzeige auf dem Meldeportal gezeigt. Hinter diesen Hassbotschaften standen offensichtlich echte Menschen und kein Roboter. Merve teilte einige der entarteten Sprüche: „Wegen so Tanten wie dich, wählt man die AfD.“ Manche User wünschten ihr sogar, sie solle „dorthin zurückgehen, wo sie herkommt“ – was in ihrem Fall Bayern ist.

Aber nicht nur sie bleibt von Beleidigungen nicht verschont. Ilyas Yassin, ein ehemaliger Juso-Vorsitzender, der sie in den sozialen Medien unterstützte, bekam ebenfalls eine Welle der Hetze zu spüren. Eine AfD-Wählerin lässt bei ihm kein gutes Haar und erklärt direkt, dass „das mein Deutschland und nicht euer Land“ sei und dass er bald „raus in den Busch“ soll.

Ähnlich wie Merve, wurde auch Yassin letzten Herbst aufgrund seiner Kritik an Kanzler Friedrich Merz online angefeindet. Für ihn gehört dabei rassistische Beleidung mittlerweile zum grauen Alltag. „Die Leute trauen sich heutzutage ohne Skrupel, übelste Beleidigungen mit ihren Klarnamen ins Netz zu stellen“, hat er beobachtet.

Gemeinsam mit den Jusos will Merve auf das Verbot der AfD youth organisation aufmerksam machen. Die Alte „Junge Alternative“ wurde bereits als storniertes rechtsextremistisch eingestuft, beim neuen Vorsitzenden, der am Wochenende in Gießen gewählt werden soll, handelt es sich um Jean-Pascal Hohm, einen bekannten brandenburgischen Landtagsabgeordneten. Dies wird möglicherweise ihr radikalen Kurs weiter festigen, so die Meinung des Rechtsextremismus-Forschers Christoph Schulze.

Für den Montag erwarten die Behörden in der wachsenden verbotssp technische nga unter den Gegprotest von bis zu 50.000 Menschen. Währenddessen befürchten die Händler aufgrund der Aufstellung von Polizei-Absperrungen im erfahrenen Vorweihnachtsgeschäft hängende Einbußen von Millionen. Merve ist dagegen eher besorgt, ob sie an dieser Protestaktion teilnehmen kann, da sie am selben Wochenende auch den Juso-Bundeskongress in Mannheim besucht.

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