Der Sturm der Kritik entlädt sich über Pete Hegseth, dem Verteidigungsminister der USA. Am Donnerstag äußerten sich beispielsweise Kongressabgeordnete beider Parteien entsetzt über einen Vorfall, bei dem zwei angebliche Drogenschmuggler bei einem von Hegseth angeordneten Angriff starben, obwohl sie das erste Bilden überlebt hatten.
Hegseth, der gerne als „Kriegsminister“ bezeichnet wird, sieht sich dem Vorwurf ausgesetzt, Regelungen verletzt zu haben, indem er im September die Tötung der Überlebenden der Attacke in der Karibik befohlen habt. Admiral Frank Bradley legte im Kongress zudem dar, dass er Hegseth für den tödlichen Angriff verantwortlich macht. Er präsentierte Videoaufnahmen des Einsatzes, die am 2. September stattfanden.
Der republikanische Abgeordnete Don Bacon kommentierte die gezeigten Videos bei CNN und brachte es auf den Punkt: Die beiden Männer hätten „versucht zu überleben“, und die bestehenden Kriegsregeln erlauben es nicht, Überlebenden das Leben zu nehmen. Er wies zudem darauf hin, dass von den Schiffbrüchigen keine unmittelbare Bedrohung für die Vereinigten Staaten ausgegangen sei.
Jim Himes, ein demokratischer Abgeordneter aus dem Geheimdienstausschuss, beschrieb die Videos als „verstörend“, da sie zwei Personen in einer offensichtlichen Notlage zeigen, die von den USA getötet werden.
Trotz der Kritik ist das Weiße Haus, vertreten durch Hegseth und die Trump-Regierung, von der Rechtmäßigkeit der Tötung überzeugt. Der Präsident inszeniert den Einsatz als Teil eines Kampfes gegen „Drogen-Terroristen“, die größtenteils von Venezuela aus operieren. Seit September sind bei verschiedenen US-Angriffen über 80 Personen ums Leben gekommen, während Kriegsschiffe vor die venezolanische Küste verlegt wurden. Allerdings fehlen Beweise für die öffentlichen Vorwürfe des Drogenhandels.
Außerdem hat Pentagon-Generalinspekteur Steven Stebbins am Donnerstag seinen Bericht zur Kontroverse um die Kommunikationsapp Signal veröffentlicht. Demnach hat Hegseth durch das Versenden vertraulicher Militärinformationen Gefahren für Soldaten und Einsatzziele in Kauf genommen, was eine ernsthafte mögliche Konsequenz hat.
Zusätzlich wurde bekannt, dass Hegseth geheime Informationen über einen Militärschlag gegen die Huthi-Miliz im Jemen mit dem Messanger Signal geteilt hatte, was dazu führte, dass ein Journalist versehentlich Zugang zu einer Gruppe bekam, wodurch die Protokolle veröffentlicht wurden.
In Reaktion auf die im Pentagon laufenden Untersuchungen äußerte Hegseth, dass er sich „vollständig entlastet“ fühle. Auf der Social-Media-Plattform X verkündete er, dass der Fall für ihn somit „abgeschlossen“ sei.
Die „New York Times“ hat unterdessen Klage gegen das Verteidigungsministerium erhoben. Der Zeitung zufolge verletzen die neuen Regelungen des Pentagon zur Berichterstattung die Pressefreiheit, die durch den ersten Verfassungszusatz der USA garantiert ist.
Im Oktober hatte Hegseth den Medienvertretern, die sich weigerten, einer Verschärfung der Berichtspflichten zuzustimmen, den Zugang zum Pentagon entzogen. Jetzt dürfen Journalisten keine Informationen mehr verbreiten, die nicht vorher von dem Pentagon genehmigt wurden.
