Kullmanns düstere Prognose zur Zollpolitik: Deutschlands wirtschaftliches Fundament wackelt

Estimated read time 2 min read

Kullmanns düstere Prognose zur Zollpolitik: Deutschlands wirtschaftliches Fundament wackelt

Der Export ist ein wichtiger Faktor für den wirtschaftlichen Erfolg Deutschlands. Doch die unvorhersehbare Zollpolitik der USA stellt laut Christian Kullmann, Chef von Evonik, dieses Fundament auf die Probe.

Unsicherheit durch USA: Kullmann warnt vor Weltwirtschaftskrise

In einer aktuellen Aussage an das Handelsblatt äußert sich Kullmann besorgt über die unberechenbaren politischen Entscheidungen der USA. Er betont, dass eine Atmosphäre der Unsicherheit und Angst vor zukünftigen Zollmaßnahmen herrscht. „Die ständigen Drohungen mit neuen Zöllen treiben uns an den Rand einer Weltwirtschaftskrise“, so Kullmann.

Unternehmensführungsstrategien: Ein schwieriges Markumfeld voraus

Ob die angekündigten US-Zölle in Höhe von 30 Prozent auf EU-Importe tatsächlich ab dem 1. August umgesetzt werden, bleibt abzuwarten, da Verhandlungen noch laufen. Kullmann hat jedoch kaum Hoffnung auf eine rasche Entspannung der Situation: „Ein Zolledeals mit den USA wird die Unsicherheit nicht aus der Welt räumen; das zu glauben, wäre naiv,“ erklärt er. Er geht davon aus, dass die zitierte Unsicherheit in der US-Politik andauern wird.

Die Rolle Europas: „Wirtschaft first“ statt „America first“

Angesichts der Herausforderungen fordert Kullmann von der EU, sich zu stärken: „Europas Antwort auf ‚America first‘ muss ‚Wirtschaft first‘ sein“, sagt er. Europa hat die Chance, aus der Neuordnung der Weltwirtschaft gestärkt hervorzugehen, wenn es schnell und entschlossen handelt.

Kullmann hat die Zuversicht, dass die EU diesen Kampf gewinnen kann, jedoch nur mit einer soliden wirtschaftlichen Basis. Er hat hohe Erwartungen an die neue Bundesregierung, die der Wirtschaft wieder Aufwind geben soll, schlägt jedoch Alarm hinsichtlich der früheren Fehler und Verzögerungen. Dringende Maßnahmen sind notwendig, um das Investitionsprogramm über 1000 Milliarden Euro schnell umzusetzen – ohne erdrückende Bürokratie.

Optimismus für die Zukunft: Deutschlands Stärken und Herausforderungen

Trotz der Herausforderungen sieht Kullmann auch positive Anzeichen. „Wir verfügen über eine herausragende industrielle Infrastruktur und exzellente wissenschaftliche Vernetzung. Finanzielle Spielräume sind ebenfalls vorhanden,“ zeigt er sich optimistisch. Zudem genießen wir in Deutschland und Europa die Freiheit, offen zu sprechen und zu denken. „Ich mache mir keine Sorgen um Deutschland und Europa“, bekräftigt er.

Abschließend zieht Kullmann einen Zusammenhang zur Politik: „Demokratie in Deutschland benötigt Wachstum. Wenn die Menschen weiterhin unter Verlusten leiden, wird die Demokratie zusätzlich gefährdet.“ Dieses Szenario könnte zu einem Aufstieg demokratiefremder Parteien führen.

Related Posts: