Lanz und Co. zurück im Fernsehen: Ein Blick auf die Talkshow-Landschaft

Estimated read time 3 min read

Markus Lanz eröffnet die Saison: Am Dienstag startet sein Polit-Talk aus der Sommerpause und beleuchtet aktuelle Themen. Schritt für Schritt folgen die anderen großen Abendtalkshows in ARD und ZDF.

Bis jetzt gab’s über 175 Sendungen von „Hart aber fair“, „Maybrit Illner“, „Miosga“, „Maischberger“ und „Markus Lanz“ in diesem Jahr. Wer waren die häufigsten Gäste und worum wurde am meisten diskutiert? Das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) hat die Auftritte ausgewertet und einen ersten Trend gezogen.

Wer hat das Wort?

Bereits 2023 war ZDF-Expert Elmar Theveßen der gefragteste Talkshow-Gast. In dieser Saison kam er insgesamt 19 Mal zu Wort, häufiger als jeder andere. Dabei war er vor allem bei „Markus Lanz“ (15 Mal) und „Maybrit Illner“ (4 Mal) zu sehen, während die anderen drei ARD-Shows ihn nicht eingeladen haben.

Auf Platz zwei der Talkshow-Besucher: Robin Alexander, stellvertretender Chefredakteur der „Welt“, mit 14 Auftritten. Melanie Amann von „Spiegel“ folgt auf dem dritten Platz mit elf Mal. Unter den neunmal Eingeladenen sind auch Politikern der Union, wie Carsten Linnemann und Jens Spahn, die die Arena des Diskurses betreten haben.

Generell dominieren mehr als 70 Prozent der Gäste Politiker und Journalisten. In der Runde von „Maischberger“ sind es sogar über 80 Prozent! Kaum jeder sechste Gast ist ein ausgewiesener Experte, während Schauspieler und Unternehmer insgesamt weniger als zehn Prozent stellen.

Die Hauptthemen

2024 stark im Rampenlicht: die deutsche Politik. Wahlsachen, Koalitionsverhandlungen und neue Regierungsansätze bringen genug Stoff für Diskussionen. Aber auch ausländische Konflikte stehenberge: Wie oft wurden Tod, Wirtschaft und Handel auf das Tapet gebracht, beeinflusst durch Themen wie hohe US-Zölle?

Bedrachen: Donald Trump wird in Talkrunden 45 Mal erwähnt – viel mehr als Bildung, Gesundheit oder Klimafragen.

Geschlechterverteilung in den Gesprächen

Null Einsicht in die Geschlechterverteilung: Der Frauenanteil unter den Gästen ist sogar gefallen – von 38 auf nur 34 Prozent.

Ein wünschenswertes Gleichgewicht ist noch weit entfernt, besonders bei Politikern, wo 76 Prozent Männer sind. Frauen machen nur 34 Prozent aus, und selbst unter Journalisten ist fast die Hälfte männlich.

Alter der Teilnehmer

Junge Menschen? Kaum zu sehen: Von über 800 Leuten unter 30 sind zwei, über 41 die Mehrheit. Der Altersdurchschnitt der Talkshow-Gäste liegt insgesamt bei 53,9 Jahren. Dies unterscheidet sich erheblich von der Zuschauerschaft in ARD und ZDF, aber es ist immer noch über dem nationale Durchschnitt.

Parteiensoziologie der Diskussionen

Die Berliner Polit-Farbe? Ähnlich wie bei der Wahl, mit den Regierungsparteien unter den häufigsten Gästen – CDU, CSU und SPD stellen insgesamt 61 Prozent. Ihren Spitzenplatz behält die Union und sorgt mit mehr als einem Drittel für volle Gesprächsrunden redet!

Die Stimmenvariationen unterscheiden sich je nach Sendung: in „Maisbritt Illner“ stellt Union die Hälfte, während es bei „Hart aber fair“ etwa ein Viertel ist.

Sahra Wagenknecht, einst beliebte Gäste, kam nur vier Mal zu Wort, nachdem die Partei bei der Wahl die fünf Prozent nicht überschreitet.

Related Posts: