Während die Gespräche zur Zukunft der Ukraine aktuell in vollem Gange sind, wird sichtbar, dass es eventuell Widerstand von Seiten der ukrainischen Armee geben könnte.
Nach Gesprächen auf höchster Ebene in Genf berichteten die USA von einem Fortschritt in den Friedensverhandlungen. Dennoch bleibt die Frage, wie die Reaktion Russlands und der ukrainischen Militärs auszusehen scheint.
Fortschritte und Herausforderungen in Genf
US-Außenminister Marco Rubio erklärte, Kiew habe bei den Verhandlungen wichtige Zugeständnisse gemacht. Er betonte: „Wir haben bedeutende Fortschritte erzielt“, berichtete CNN.
Laut Quellen habe jedoch der US-Präsident Donald Trump, der zuvor Kritik an Kiew übt, seine Zufriedenheit über den Verlauf der Verhandlungen geäußert.
Allerdings haben Nachrichtendienste darauf hingewiesen, dass Russland bisher kein klares Signal gegeben hat, um die angebotenen Kompromisse zu akzeptieren. Diplomaten erklärten gegenüber CNN, dass Russland die größte unbekannte Größe in den neuen Vorschlägen bleibt.
Die Rolle der ukrainischen Armee
In einem Gespräch mit TV24 wies Igors Rajevs, Mitglied des lettischen Parlaments und Reserveoberst, auf einen kritischen Aspekt hin, der möglicherweise übersehen wurde.
Er machte darauf aufmerksam, dass die ukrainische Armee ein Abkommen blockieren könnte, wenn sie nicht dem Frieden zustimmt. „Wenn die Soldaten diesen Plan ablehnen, werden sie bis zum letzten Atemzug kämpfen – sie lassen sich nicht einfach aus ihren Stellungen drängen“, warnte Rajevs.
Dieser Aspekt könnte zu internen Spannungen führen, wenn politische Vereinbarungen ohne den Rückhalt des Militärs getroffen werden.
Kritische Punkte im US-Plan
Der kürzlich aufgetauchte Entwurf des US-Plans enthält Vorgaben, die unter anderem die Abgabe des Donbas-Gebiets durch Kiew umfassen – ein Vorschlag, den viele für die ukrainische Führung inakzeptabel halten.
Das ausgewiesene Gebiet würde demnach zur entmilitarisierten Zone erklärt, in der keine Russland-Truppen stationiert werden dürften.
Ein weiteres Problem stellt die mögliche Obergrenze von 600.000 Soldaten in den ukrainischen Streitkräften dar, die vielen europäischen Vertretern als zu niedrig erscheint.
Offene Fragen und was kommen wird
Trotz bestehender Bedenken hat das Weiße Haus am Sonntag erklärt, dass die Ukraine den überarbeiteten Plan nun als vereinbar mit ihren Sicherheitsinteressen betrachtet.
Experten wiesen jedoch darauf hin, dass selbst eine Einigung mit Kiew nicht zwangsläufig Erfolg sichern kann, solange Russland keine Änderung seiner Kriegsziele anstrebt.
Marco Rubio erklärte zudem, dass die zukünftige Rolle der NATO noch völlig offen ist, jedoch glaubt er, dass die Liste der noch unbeantworteten Fragen jetzt deutlich kürzer sei.
US-Vertreter diskutieren auch über einen potenziellen Besuch von Präsident Wolodymyr Selenskyj in Washington, um die Verhandlungen voranzutreiben.
