Neues Renten-Gesetz beschlossen: Was kommt auf uns zu?

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Neues Renten-Gesetz beschlossen: Was kommt auf uns zu?

Die Bundesregierung hat kürzlich ein neues Rentenpaket für die Bürger auf den Tisch gelegt. Das Ziel ist es, das aktuelle Rentenniveau bis 2031 bei 48 Prozent zu halten. Doch was sind die tatsächlichen Auswirkungen des Gesetzes?

Am Mittwoch stimmte das Kabinett dem Entwurf von Sozialministerin Bärbel Bas (SPD) zu, der unter anderem darauf abzielt, die Renten von Millionen Müttern zu erhöhen.

Einladung zur Reform: Höhere Rentenbeiträge

Eine der wichtigsten Änderungen betrifft die Rentenbeiträge, die ab 2027 von derzeit 18,6 auf 18,8 Prozent angehoben werden. Diese Maßnahme trifft sowohl die Arbeitgeber als auch die Arbeitnehmer, wird aber als notwendig erachtet, um die Rentenkasse langfristig abzusichern.

Ein zentrales Merkmal der Reform ist die sogenannte „Haltelinie“, die ein Rentenniveau von 48 Prozent garantiert – unabhängig von den schwankenden Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt. Darüber hinaus werden die Erziehungszeiten für Kinder, die vor 1992 geboren wurden, auf drei Jahre erhöht.

Bärbel Bas: Stabilität für alle Generationen

„Gerade in unsicheren Zeiten möchte das Rentenpaket von 2025 eine klare Botschaft an alle Produktionsklassen senden: die Rente bleibt stabil und gerecht“, sagt Bas. Zudem soll es älteren Mitarbeitern ermöglicht werden, leichter im Job zu bleiben – die Idee einer Rente mit 70 wird jedoch von ihr abgelehnt.

Zusätzlich hat die Ministerin die Schaffung einer Erwerbstätigenversicherung geplant, in die auch Selbständige und Beamte einzahlen würden. Diese Idee trifft auf gemischte Reaktionen, wird aber auch innerhalb der Union besprochen.

CDU fordert umfassende Reformen

Mathias Middelberg von der Unionsfraktion hat sich grundsätzlich positiv zu Bas‘ Vorschlag geäußert, bleibt jedoch skeptisch: „Ob dies wirklich die Probleme löst, ist fraglich. Wir müssen schmerzhafte Reformen angehen, um das Rentensystem zukunftsfähig zu machen.“

Die Regierung möchte mit der aktuellen Reform Planungssicherheit bieten. Ab 2026 soll eine Rentenkommission Vorschläge für langfristige, generation enkohärente Lösungen erarbeiten.

Teure Stabilisierung für den Staat

Die Bemühungen zur Stabilisierung der Renten werden nicht preiswert arbeiten. Laut offiziellen Schätzungen kostet die Haltelinie 2029 etwa 3,6 Milliarden Euro. Bis 2031 wird mit jährlichen Ausgaben von bis zu elf Milliarden Euro gerechnet.

Die verbesserte Mütterrente ab 2027 hat ebenfalls einen hohen Preis: Rund fünf Milliarden Euro jährlich kommen zusätzlich dazu. Bis zu zehn Millionen Menschen werden von dieser Maßnahme profitieren, vor allem mutter, die vor 1992 Kinder bekommen haben.

Steigende Rentenausgaben

Verglichen mit diesem Jahr, in dem die Rentenausgaben inklusive Krankenversicherung bei 394,4 Milliarden Euro liegen, wird ein Anstieg auf 476,3 Milliarden Euro bis 2029 erwartet. Der höhere Beitragssatz ab 2027 soll dazu beitragen, diese steigenden Ausgaben zu decken.

Die Erhöhung der Mindestrücklage führt laut Gesetzesentwurf zu einem einmalig höheren Beitragssatz. Interessanterweise plant der Bund, sich an diesem Teil der Finanzierung nicht zu beteiligen, was bedeutet, dass die Steuerzahler die Hauptlast der Reform tragen müssen.

dpa / überarbeitet von Kim Patrick von Harling

Hinweis: Dieser Artikel wurde erstmals am 06.08.2025 veröffentlicht und inzwischen aktualisiert.

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