Polen schottet Grenze ab: Chaos durch „Sapad“-Manöver

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Polen schottet Grenze ab: Chaos durch „Sapad“-Manöver

Das militärische Großspiel „Sapad-2025“ zwischen Russland und Belarus hat Polen dazu veranlasst, seine Grenze zu schließen, was in der Region für massive Störungen sorgt.

Die vollständige Abriegelung der polnisch-belarussischen Grenze hat zu einem Stillstand des Verkehrs geführt. Laut Berichten des russischen Exilmediums „Meduza“ waren zuletzt über 1.680 Fahrzeuge und mehr als 60 Busse auf dem Weg zur Ausreise. Lediglich einige wenige durften die Grenze überqueren, was lange Warteschlangen zur Folge hatte. Viele Autos wurden bereits vor der Grenze gestoppt und mussten umkehren.

Polen hat zu Beginn des militärischen Manövers „Sapad-2025“ entschieden, alle Übergänge zu schließen. Diese Maßnahme wurde mit Sicherheitsbedenken begründet, da es kürzlich zu Verletzungen des polnischen Luftraums durch russische Drohnen kam.

Grenzschließung beeinflusst viele Belarussen

Die Grenzschließung hat enorme Auswirkungen auf viele Belarussen. Eine Vielzahl von Anwohnern in Grenznähe pendeln regelmäßig zur Arbeit nach Polen oder Deutschland und nutzen die Grenze auch für Einkäufe. Internationale Buslinien, wie die Verbindung von Gomel nach Köln, sind ebenfalls blockiert. Obgleich das belarussische Online-Anmeldesystem zur Grenzüberquerung noch aktiv ist, sind Einreisen gegenwärtig nicht möglich. Zahlreiche Reisende warten seither in der Hoffnung auf eine baldige Wiedereröffnung.

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Reduzierungen der Sicherheitslage auf der polnischen Seite wurden durch massive Sicherungsmaßnahmen begleitet. Jetzt bestimmen Betonbarrieren, Stacheldraht und bewaffnete Patrouillen das Landschaftsbild. Die erhöhte militärische Präsenz erfolgt im Zug des „Sapad“-Manövers, welches von vielen als Machtdemonstration Moskaus und Minsks angesehen wird. Infolgedessen ist Belarus im Westen nahezu isoliert. Wäre da nicht eine Möglichkeit, über Litauen und Lettland auszuweichen, doch auch diese Grenzübergänge erreichen mittlerweile ihre Kapazitätsgrenzen.

Sowohl auf Seiten von Minsk als auch in Moskau stoßen die Ungereimtheiten auf sehr scharfe Kritik. Das belarussische Außenministerium bezeichnete die Entscheidung Polens als „illegal“ und als Verstöße gegen die Rechte der Bürger. Russland wiederum warnte vor den negativen Konsequenzen für den Handel und den Alltag in der Region. Die Grenzstädte sowohl auf der polnischen als auch auf der belarussischen Seite bangen jetzt um wirtschaftliche erhaltenheiten, da der lokale Grenzverkehr nahezu zum Erliegen gekommen ist. Gleichzeitig setzt „Sapad-2025“ die sicherheitspolitische Lage entlang der NATO-Ostflanke weiter unter Druck.

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