Die Kritik an den Eliten wird oft im Vorbeigehen geübt. Doch René Obermann, bekannt als Vorsitzender des Aufsichtsrats von Airbus, setzte am Wochenende ein deutliches Zeichen. Er ließ beim „Berlin Global Dialogue“ seinen Frust hochkommen und wandte sich gegen die ständige Schuldzuweisung an die politischen Akteure in Brüssel und im eigenen Land, was ihn regelrecht krank macht.
Veränderungen in Krisenzeiten
Obermann wies darauf hin, dass Europa aktuell durch eine Krise geht, und äußerte sich bei der Veranstaltung der privaten Business School ESMT. Laut ihm sind fundamentale Veränderungen in großem Maß während Krisen wahrscheinlicher. Die notwendige Transformation Europas wird laut Obermann viele Jahre, vielleicht sogar Jahrzehnte, in Anspruch nehmen – allen zum Ziel, als hochmodernes und ambitioniertes Europa technologische Fortschritte zu erzielen.
Ein gemeisames Handeln ist nötig
Er stellte klar, dass all diese Veränderungen nicht ohne den Einsatz von privilegierten Personen in Wirtschaftspositionen umgesetzt werden können. Er forderte alle im Raum – jene mit einer soliden Ausbildung und stabilen finanziellen Hintergründen – dazu auf, aktiv zu werden und die politischen Führer zu unterstützen.
Besonders betonte Obermann die Dringlichkeit, der unter der Krise leidenden Bevölkerung zu zeigen, dass Europa seine militärische Stärke unbedingt ausbauen müsse. „Wenn wir nicht zur Lösung beitragen und Seite an Seite mit den politischen Entscheidungsträgern stehen“, warnte er, „steht alles auf der Kippe.“
Vorbildfunktion erkennen
Obermann, der eine Kindheit bei seinen Großeltern in einem sozialen Wohnprojekt in Krefeld verbracht hat, kennt die existenziellen Ängste nur zu gut. Deshalb stellte er eine wichtige Frage: Wie können wir erwarten, dass normale Menschen, die nicht auf unserem finanziellen Niveau leben, keine extremistischen Entscheidungen treffen, wenn es keine guten Führungspersönlichkeiten oder Vorbilder gibt?
Als er über Vorbilder sprach, verspürte er regelrecht Zorn: „Viele, die zur Elite gehören, sagen mir, dass sie eine ‚Zweite Heimat‘ in Südafrika, Kanada oder Neuseeland haben. Was, wenn die Situation in Europa, Berlin oder Deutschland eskaliert?“
Warum sollte die Elite fliehen, während andere kämpfen?
Bei diesen Aussagen wurde ihm übel. Sieht die Elite die Lage so, warum sollten dann „unsere Soldaten mit nur 3000 Euro im Monat als Kanonenfutter für unsere Freiheit ausrücken?“
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