Schnitzelstreit: Gastwirte ergreifen das Wort

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Schnitzelstreit: Gastwirte ergreifen das Wort

Die Diskussion über die hohen Schnitzelpreise an der Ostsee nimmt Fahrt auf. Nun haben sich vor allem Gastronomen zu Wort gemeldet. Tourismusminister Wolfgang Blank ist bereit, mit den betroffenen Wirten zu sprechen.

Mecklenburg-Vorpommerns Tourismusminister Wolfgang Blank steht unter Druck: Er hatte die hohe Preisgestaltung für Schnitzel an der Ostseeküste kritisiert. Ein Restaurant in Binz verlangt sogar 24,40 Euro dafür. Das fand der Minister eindeutig zu viel.

  • Schnitzelpause an der Ostsee: Anprangerung hoher Schnitzelpreise

Jürgen Mosthaf, Küchendirektor des Restaurants „Das Wildeck“ in Abstatt (Baden-Württemberg), reagierte scharf auf die Äußerungen des Politikers. Er erklärte der „Bild“-Zeitung: „In Deutschland eine solche Aussage von einem Politiker – das ist einfach zu viel.“ Der Gastronomie-Sektor kämpft bereits mit einer Mehrwertsteuer von 19 Prozent, hohen Mindestlohnkosten und enromen Sozialabgaben. Mosthaf ergänzte: „Der Wirt, der das Schnitzel für den Minister serviert hat, hat meist 72 Stunden Arbeitswoche für gerade mal 12 Stunden am Tag.“

Wolfgang Blank: Der Wirtschafts- und Tourismusminister will Preise senken. (Archivbild) (Quelle: Bernd Wüstneck/dpa/dpa-bilder)
Wolfgang Blank, der Mann hinter der Kritik an den Schnitzelpreisen an der Ostsee. (Archivbild) (Quelle: Bernd Wüstneck/dpa/dpa-bilder)

Unternehmer richten den Finger auf die Politik

Auch in Mecklenburg-Vorpommern ist die Kritik nicht verstummt. Robert Dahl von Karls-Erlebnisdorf äußerte sich verärgert über die Vorwürfe des Ministers. „Ich war sehr aufgebracht über den Artikel in der Ostsee-Zeitung vom gestern. Unser Wirtschaftsminister liefert sich einen Stigmatisierungs-Krieg gegen die Restaurants hier in MV. Dabei gibt es viel zu wenig politische Anreize, um die lebenden Kosten deutlich zu senken!“ Er berichtete, dass in seinem Restaurant ein Schnitzel Wiener Art mit Kartoffeln und Gemüse nur 13 Euro kostet, und lud den Minister ein, ihn in seinem Betrieb zu besuchen, um über die reale Kostensituation zu sprechen.

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Das war nicht die einzige Einladung. Wie die „Sächsische Zeitung“ bestätigte, hat auch ein Restaurant in Rostock den Minister zu einer Mahlzeit eingeladen. Blank ließ verlauten, er sei überrascht über die Reaktionen und plane, die Einladungen anzunehmen. „Der persönliche Austausch ist mir äußerst wichtig. Das ist für mich echt selbstverständlich,“ sagte er. Robert Dahl freut sich darüber und lobt den Wirtschaftsminister: „Es ist echt klasse, dass unser Minister so offen auf die Kritik reagiert!“

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