Talkshows nach der Sommerpause: Trump dominiert, Klima bleibt außen vor

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Die Talkshows in ARD und ZDF sind aus der Sommerpause zurück und starten mit der Diskussion aktueller Ereignisse. Den Anfang macht kommenden Dienstag Markus Lanz mit seiner Polittalkshow. Die anderen großen Abendtalks folgen Schritt für Schritt.

Seit Jahresbeginn liefen bereits über 175 Menschen in Sendungen wie „Hart aber fair“, „Maybrit Illner“, „Miosga“, „Maischberger“ und „Markus Lanz“. Wer war also der häufigste Gast und wo liegen die thematischen Schwerpunkte? Das RedaktionsNetzwerk Deutschland hat eine Analyse durchgeführt und eine Halbzeitbilanz gezogen.

Wer sprach am meisten?

ZDF-Experte Elmar Theveßen hat auch dieses Jahr die Nase vorne. Mit 19 Auftritten in der ersten Jahreshälfte hat er den Rekord aus dem Vorjahr übertroffen. Die Diskussionen drehten sich viel um die Entwicklungen rund um Donald Trump und die Position der USA in der Welt.

Die meisten seiner Auftritte hatte er in „Markus Lanz“ (15 Mal), während er bei „Maybrit Illner“ viermal zu Gast war. Bei anderen ARD-Formaten war er dagegen nicht vertreten.

Auf den weiteren Plätzen fanden sich vor allem Journalisten wieder: Robin Alexander von der „Welt“ war 14 Mal dabei, dicht gefolgt von Melanie Amann, der stellvertretenden Chefredakteurin des „Spiegel“, mit elf Auftritten. Einige Unionspolitiker konnten ebenfalls neun Mal auf den großen Bühnen der Talkshows gesehen werden.

Im输出sgesamt dominieren Politiker und Journalisten die Gästelisten. Über 70 Prozent der eingeladenen Gäste gehörten nach der Sommerpause zu diesen zwei Gruppen. Ein eher enttäuschendes Bild bieten Expertinnen und Experten, die gerade mal ~15 Prozent der Gäste ausmachen.

Themen im Fokus

Die deutsche Politik bleibt auch 2024 das Hauptthema. Mit dem Wahlkampf und den Koalitionsverhandlungen nach der Bundestagswahl gibt es viele Diskussionsansätze. Experten diskutierten deutlich mehr über Krisen und Konflikte weltweit, während der Fokus auf den Klimawandel deutlich abnahm.

Relativ oft flogen der Name Donald Trump und die damit verbundenen politischen Entwicklungen in den Gesprächen – insgesamt 45 Mal eingeladen, während Themen wie Gesundheit, Bildung und Umwelt beinahe ignoriert wurden.

Schiefe Geschlechterbalance

An der ungerechten Verteilung der Geschlechter hat sich ebenfalls wenig getan: Nur 34 Prozent der Gäste waren Frauen, angeblich sogar zurückgegangen von 38 Prozent. Der Gastauftritt der Politikerinnen ist dabei besonders enttäuschend: 76 Prozent der eingeladenen Politiker sind Männer. Die Expertenteams bestehen immerhin aus einem etwas ausgewogeneren Verhältnis (68 Prozent Männer).

Alter der Teilnahme

Nicht nur Frauen, sondern auch jüngere Menschen finden so gut wie nicht in den Sendungen statt. Von über 800 Teilnehmern waren lediglich zwei unter 25 Jahren. Jüngere Erwachsene unter 30 machen nur etwa 2 Prozent der Gäste aus. Der Altersdurchschnitt älter ist: 53,9 Jahre – ganz anderes, obwohl unter den Zuschauern die Durchschnittsgröße höher ist.

Die politische Vertretung

Die Bundesregierung ist wie erwähnt in den Talkshows stark vertreten (61 Prozent), wobei die CDU und CSU am häufigsten auftauchen (ein Drittel der Poliitischen Gäste). Die Parteien BSW sind stark monoton, mit deren Vorsitzender und aktuelle Themen sind immer seltener zu sehen.

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