Präsident Donald Trump hat einen konservativen Ökonomen zum neuen Leiter der Arbeitsmarktstatistik (BLS) ernannt, nachdem er die frühere Chefin wegen ihrer vermeintlich falschen Daten entlassen hat. In einem Beitrag auf Truth Social erklärte Trump, dass die Wirtschaft derzeit blühe und der neue Statistiker E.J. Antoni dafür sorgen werde, dass die Zahlen „ehrlich und korrekt“ sind.
Zur Erinnerung: Anfang August hatte Trump die Juli-Zahlen des BLS als „manipuliert“ abgekanzelt und den Rausschmiss von Erika McEntarfer bekanntgegeben. Die Behörde hatte unter anderem von einem Anstieg der Arbeitslosenquote auf 4,2 Prozent berichtet und nur 73.000 neu geschaffene Stellen vermeldet – was überraschend niedrig war, denn Experten hatten mit 110.000 gerechnet. Trump äußerte auf Truth Social: „Ich bin überzeugt, die heutigen Arbeitsmarktzahlen sind GEFÄLSCHT, um die Republikaner und mich in ein schlechtes Licht zu rücken“ – und untermauerte das jedoch mit keinen Beweisen.
Neuer Statistikchef von der Heritage Foundation
Der monatliche Arbeitsmarktbericht fiel schwächer aus als erwartet, was die Konjunkturüberwachung betrifft. Dem BLS zufolge traten im Juli nur 73.000 zusätzliche Stellen außerhalb der Landwirtschaft in Kraft, während auf den Märkten mit mindestens 110.000 gerechnet wurde. Darüber hinaus wurden revidierte Zahlen angezeigt, die zeigten, dass im Mai und Juni um 258.000 Stellen weniger geschaffen wurden als ursprünglich angenommen.
Zum neuen Leiter hat Trump E.J. Antoni ernannt, der aktuell Chefökonom am Bundeshaushaltsinstitut der konservativen Heritage Foundation ist. Er hat in der letzten Zeit Trumps Politik unterstützt und seinen Vorgänger Joe Biden feuerrot kritisiert.
Trumps Handlungen wecken Befürchtungen, dass die Politik zu viel Einfluss auf die Erstellung und Veröffentlichung von Daten hat. Michael Madowitz, Chefökonom am Roosevelt Institute, warnte, die Politisierung von Wirtschaftszahlen könnte katastrophale Folgen haben: „Die Glaubwürdigkeit geopolitischer Wirtschaftsdaten könnte gefährdet sein, was dringend wiederhergestellt werden müsste“ – ein Fundament für die stärkste Wirtschaft der Welt.
Für seine Berichterstattung hat das BLS rund 121.000 Firmen und Behörden befragt, jedoch kam eine sinkende Rücklaufquote von 80,3 Prozent im Oktober 2020 auf etwa 67,1 Prozent zustande. Ein Personalabbau beim BLS führt auch dazu, dass der Umfang bei der Berechnung der Inflationsmessung verringert wurde. Eine Umfrage, die letzten Monat durchgeführt wurde, ergab, dass 89 von 100 führenden Politikexperten Bedenken bei der Qualität der US-Wirtschaftsdaten äußern und sich besorgt zeigen, dass die Behörden die Probleme nicht gründlich genug anpacken.
