Trumps Beliebtheit im Sinkflug: Europäer, selbst in der AfD, wenden sich ab
Aktuelle Umfrage
Eine neue Umfrage macht deutlich, dass es mit der Beliebtheit von Donald Trump in Europa nicht zum Besten steht. Insbesondere in Deutschland ist der 79-Jährige zunehmend unpopulär, sogar bei seinen vormals treuen Anhängern aus dem rechtspopulistischen Spektrum.
Der Bericht des Nachrichtenmagazins Politico zeigt, dass Trumps Zustimmungswerte kontinuierlich fallen. In Ländern wie Deutschland und Frankreich empfinden rund zwei Drittel der Befragten eine negative Haltung gegenüber dem US-Präsidenten. Im Vereinigten Königreich liegt diese Zahl bei 55 Prozent. Besonders kritisch sehen ihn die Kanadier, wobei dort sogar 72 Prozent eine schlechte Meinung von Trump haben. Ein Grund dafür könnte seine wiederholte Bemerkung sein, dass Kanada als 51. Bundesstaat der USA aufgenommen werden sollte.
Die Sicht der Europäer auf Trump: Meinungsdiversität unter AfD-Anhängern
Eine interessante Beobachtung der Umfrage ist, dass Trump vor allem von Wählern rechter Parteien positiver wahrgenommen wird. Dennoch zeigt sich ein abnehmendes Vertrauen selbst in democratische Kreise Europas. In Großbritannien unterstützen etwa die Hälfte der Befragten, die Reform UK nahestehen, Trump, wohingegen in Frankreich nur etwa 30 Prozent der Anhänger von Marine Le Pen dem US-Präsidenten positiv gesonnen sind.
In Deutschland erweist sich das Bild unter den AfD-Anhängern als gespalten. Etwa 34 Prozent von ihnen sehen Trump positiv, während 33 Prozent ihn negativ einschätzen. Die nachfolgende Tabelle verdeutlicht, wie die Haltung gegenüber Trump im deutschen Kontext variiert:
| Einstellung zu Trump | AfD-Wähler 2025 | Aktuelle AfD-Anhängerschaft | Befragte in Deutschland |
|---|---|---|---|
| sehr positiv | 12,6 | 11,2 | 4,1 |
| positiv | 21,9 | 20,8 | 9,4 |
| neutral | 30,9 | 31,6 | 18,2 |
| weiß nicht | 1,5 | 1,4 | 2,4 |
| negativ | 14,4 | 14,8 | 19,2 |
| sehr negativ | 18,8 | 20,2 | 46,6 |
Die Umfrage wurde vom Institut Public First zwischen dem 5. und 9. Dezember 2025 durchgeführt und umfasste 10.510 geplante Befragungen. Mit einer Fehlerquote von ±2 Prozentpunkten pro Land.
In Deutschland „Deutschland zuerst“: AfD-Anhänger teilen sich in ihrer Meinung über Trump
Eine der bemerkenswertesten Erkenntnisse der Umfrage ist die starke Betonung nationaler Interessen unter den Befragten dieser rechten Parteien. Mehr als 72 Prozent der AfD-Anhänger sehen es als Priorität, die heimische Industrie zu schützen, auch wenn dies auf Kosten der globalen Wettbewerbsfähigkeit geht. Ähnliche Einstellungen finden sich auch in Frankreich, wo 71 Prozent der RN-Wähler und 67 Prozent der Reformer dies befürworten.
Diese Ergebnisse überraschen, wenn man die neue US-Sicherheitsstrategie betrachtet. Immerhin warnt die US-Regierung vor einer „zivilisatorischen Auslöschung“ Europas. Ihr Strategiepapier bezeichnet die massenhafte Einwanderung als Problem, das es zu beenden gilt, was sich gut in die Argumentation der extremen Rechten einfügt. Tops: Die Trump-Regierung stellt gravierende Defizite in der Meinungsfreiheit und politische Unterdrückung in Europa in Frage.
Eine ähnliche Rhetorik hatte schon JD Vance, Trumps Vizepräsident, Anfang diesen Jahres auf der Sicherheitskonferenz in München angeführt. Ziel ist es, durch Unterstützung nationalistisch gesinnter Gruppen wie der AfD der MAGA-Bewegung einen größeren Einfluss in Europa zu verleihen. (Quellen: Politico, dpa, AFP) (cs)
