Türkische Lira im Sinken – Was bedeutet das für die Wirtschaft?

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Die Situation rund um die Lira ist besorgniserregend. Immer wieder wird sie schwächer und dabei hat die türkische Zentralbank alle Hände voll zu tun, um den Aufwärtstrend der Inflation zu bekämpfen.

Auf den ersten Blick könnte man meinen, die Dinge laufen positiv: Die Inflation in Türkei zeigt erstes Sinken, und die Zentralbank in Ankara geht mit der Zinspolitik weiter runter. Erfolgreiche Ratingagenturen bescheinigen dem Land Fortschritte und evaluieren es besser. Doch das Bild ist nicht so rosig, wie es scheint.

Die Realität ist, dass der Druck auf die Lira mehr denn je zu spüren ist. Egal ob zum Euro oder zum Dollar – die Währung erreicht immer neue Rekordtiefs. Ein Ende der Abwertung? Nicht in Sicht! Auch wenn die hohen Zinserwartungen ihr zusätzlich schaden.

In den letzten Jahren hat die Lira einen historischen Wertverlust erlebt. Dies wirkt sich stark auf die gesamte türkische Wirtschaft aus. Besonders bemerkenswert war der Plan von Präsident Recep Tayyip Erdogan, die hohen Inflationszahlen mit gesenkten Zinsen abzubauen. Immer wieder mischte Erdogan persönlich in der Geldpolitik mit, was zu häufigen Wechseln an der Spitze der Zentralbank führte.

Diese ungewöhnliche Herangehensweise festigte nicht nur den Preisdruck, sondern verringerte gleichzeitig das Vertrauen der Investoren erheblich. Das daraus erwachsene Misstrauen hält viele wirtschaftliche Akteure zurück. Um die Lira am Leben zu halten, musste sie durch staatliche Eingriffe oft unterstützt werden, sowie zwangsweise den Schuldenstand des Staates erhöhen.

Nach seiner Wiederwahl in 2023 hat Erdogan umgedacht. Zwar hat er den Wunsch nach niedrigen Zinsen bekräftigt, aber auf verbale Einmischungen oder Personalwechsel verzichtet. Trotzdem ist der Satz auf 50 Prozent gestiegen, wodurch die Inflation, die zuvor bei 75 Prozent tingelten, nun deutlich sinkt. Im Juli fiel die Rate auf 33,5 Prozent und erreichte damit den niedrigsten Stand seit November 2021.

Ein weiterer Rückgang der Inflation könnte sich tatsächlich abzeichnen. Die Zentralbank plant, die Inflation bis Ende 2025 auf 24 Prozent und bis 2027 auf unter zehn Prozent zu senken, laut einem Inflationsbericht, der kürzlich veröffentlicht wurde. Allerdings schätzen die Marktteilnehmer die Teuerungsrates viel höher – das Misstrauen lebt also weiter, während das offizielle Ziel tatsächlich bei nur fünf Prozent liegt.

Eine sinkende Inflation geht auch mit gesenkten Zinsen einher. In Juli wurde der Leitzins um 300 Basispunkte auf 43 Prozent reduziert, weiterhin erkannte die Zentralbank ein „vorsorgliches Vorgehen“ an und bewahrt sich Optionen für bestehende Runder. Bloomberg-Analysten vermuten, dass der Satz bis Ende des Jahres bei 35 Prozent liegen könnte.

Lira: Eine Zerrüttete Währung

Die Aussichten für die Lira sehen also beschränkt aus. Der Rückgang Haushaltszinsen kann die Währung noch weiter belasten und zugleich wie ein Brandbeschleuniger für steigende Importpreise wirken. In der Türkei bleibt die inländische Nachfrage stabil und der importierte Verbrauch ist immer noch hoch, wie die Leistungsbilanz zeigt – Statistiken, die die Zentralbank drohen, alle ihre Mühen umsonst zu machen, um die Inflation wirklich zu senken.

Dies wirft Fragen an die Wirksamkeit der aktuellen Geldpolitik auf, meinen Experten von der Commerzbank. Laut ihnen handelt es sich hier um ein ausgesprochen ungünstiges Klima für die Lira.

Für eine nachhaltige Wende müsste Kapital, das in den letzten Jahren die Türkei verlassen hat, zurückgebracht werden. Die Ratingagentur Moody’s hat hingegen Ende Juli verkündet, dass die Bonität der Türkei verbessert wurde, und zwar wegen einer „glaubwürdigen Geldpolitik“ sowie dem Vorantreiben der wirtschaftlichen Gleichgewichte.

Dennoch verbleibt die Bonitätsnote bescheiden, der Abstand bis zur Hauptbewertung beträgt noch drei Stufen. Das stimmt auch mit der Einschätzung der Fitch Agentur überein, die ohne Anhebung blieb.

Wie fragil die Lage eigentlich ist, zeigt der Rückblick ins Frühjahr: Die Festnahme des Oppositionspolitikers Ekrem Imamoglu hat landesweite Proteste ausgelöst, die nicht nur im Inland, sondern auch international Beachtung fanden und schwerste Marktfluktuationen und Kapitalabflüsse nach sich zogen.

Aktuell fand die Zentralbank erneut die Notwendigkeit, die Lira zu unterstützen und setzte sogar die Leitzinsen erneut auf. Und weitere Festnahmen von Oppositionellen diesen Monat haben dasselbe Druckszenario für die Währung geschaffen.

Experten erachten auch das Tempo, in dem die Zentralbank die Zinssenkungen durchführt, als kritisch. Beispielweisen bemerken Ökonomen der Commerzbank verwirrende Basiseffekte sowie versuchen eine Differenzierung des inflationszifferns und Erfahrungen zu bewerten, wobei sie die Zinssenkung als überhastet ansehen.

Im Gesamten lautet die Meinung das erreichte Preislicht immer noch problemlos bleibt, laut verschiedenen Einschätzungen Ein zurückerobern muss höchstens geduldig sein in Riesenschritte. Dabei verletzen sich aber Price-Täuschungsverrechnung teilweise wiederum auf die zurückVerfassung und damit das Problem bei den Friedenshoren in der Lira sporen sollten.

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