Uli Hoeneß: „Luisa Neubauer soll aufpassen, dass sie nicht in einem Schützengraben endet“

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Uli Hoeneß zeigt sich in einem neuen Podcast gewohnt direkt. Der Ehrenpräsident des FC Bayern spricht über mangelnde Leistungsbereitschaft in Deutschland und kritisiert die Medien, die gute Regierungsarbeit schlechtreden. Auch zu den Themen AfD und Klimaschutz hat er klare Meinungen.

Nach Hoeneß‘ Ansicht gibt es in Deutschland ein bedenkliches Desinteresse an harter Arbeit, nicht nur im Fußball. „In der Gesellschaft spürt man zu viel Zufriedenheit“, erklärt der 72-Jährige im OMR-Podcast. „Viele junge Leute wollen zwar Profi werden, sind aber nicht bereit, dafür hart zu arbeiten. Das ist ein Problem – nicht nur für den Fußball, sondern für die gesamte Gesellschaft.“

Luisa Neubauer
Luisa Neubauer ist eine der bekanntesten Klimaaktivistinnen Deutschlands.

Er weist darauf hin, dass der hohe soziale Standard in Deutschland das Verständnis für die Notwendigkeit von Arbeit schmälern könnte. „Ich plädiere dafür, dass sich diese Sichtweise in Deutschland ändert. Ohne Leistung kommen wir nicht voran“, so Hoeneß.

„Politiker sollten fürs Land arbeiten, nicht für ihre Wiederwahl“

Hoeneß äußert sich auch zur politischen Lage: Mit Podcast-Host Philipp Westermeyer kritisiert der ehemalige Fußballer, dass in den Medien oft nur über kurzfristige Themen diskutiert wird, anstatt echte Lösungen zu finden.

„Die Politiker sollten erst einmal richtig arbeiten und nicht ständig schauen, wie sie bei der nächsten Wahl dastehen“, fordert er. „Es ist problematisch, dass wöchentliche Umfragen mehr Gewicht haben als wirkliche Erfolge. Wir müssen den Parteien klar machen, dass sie für die Bürger arbeiten sollten, nicht für ihre eigenen Interessen.“

Er schlägt vor, dass die Medien der neuen Regierung mehr Zeit zum Arbeiten lassen sollten: „Unsere Regierung ist gerade mal sechs Monate im Amt und bekommt kaum eine Chance, sich zu beweisen. Anstatt das Land einfach arbeiten zu lassen, wird permanent nach Fehlern gesucht.“

Hoeneß über die AfD: „Gute Arbeit als Antwort auf ihren Aufstieg“

Bezüglich der AfD zeigt Hoeneß sich ebenfalls unablehnend und betrachtet ein Verbot als „Blödsinn“. Vielmehr sieht er die Notwendigkeit, durch gute Arbeit zu überzeugen: „Man muss die Herausforderung durch hervorragende Politik überwinden, nicht durch Verbote.“

Er hat bislang keinen überzeugenden Vorschlag von der Partei gehört, die seiner Meinung nach vor allem von den Fehlern anderer profitiert. „Die Medien unterstützen diese Fehlerdiskussion und helfen der AfD so, ihre Umfragewerte zu steigern“, ärgert sich Hoeneß über die Berichterstattung. Dabei gesteht er, dass die Regierung seiner Sicht nach aktuell gute Arbeit leistet.

Bezüglich des Klimaschutzes hat der Fußballfunktionär auch eine kritische Botschaft an Bewegung: „In den nächsten zehn Jahren muss Europa lernen, sich zu verteidigen“, betont Hoeneß die Notwendigkeit von Verteidigungspolitik und warnt Luisa Neubauer, dass es auf kurzfristige Proteste nicht nur ankommt. „Sie muss darauf achten, dass sie in zehn Jahren nicht im Schützengraben in Polen steckt, sondern bei einer wichtigen Diskussion, anstatt bloß bei einer Demonstration gegen Klimanotstände.“

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