Jedes Jahr geht es beim Oktoberfest traditionsgemäß um die große Bier-Anzapfsession, die vom Münchner Oberbürgermeister eingeleitet wird. Pünktlich um 12 Uhr ließ SPD-Politiker Dieter Reiter den Satz „O’zapft is“ erklingen und stach das erste Fass Wiesnbier an. Dieses Spektakel wurde von Wiesnfans rund um den globehingeg, was der Veranstaltung noch mehr Star-Potenzial gab.
Doch beinahe gleichzeitig griff auch der CSU-Kandidat für das OB-Amt, Clemens Baumgärtner, zum Bierhahn – aber wie erwartet, in einem anderen Zelt. So gab es ein ganz eigenes „Anzapf-Duell“, wobei beide Kandidaten jeweils zwei Schläge brauchten, um das Bier anzuzapfen. Von Baumgärtner hörte man vorher, dass eine solche Veranstaltung sportlichen Charakter habe und ein gesunder Wettstreit sei.
Eilantrag ohne Erfolg
Die Anzapfaktion des CSU-Mannes kam jedoch nicht bei allen im Stadtrat gut an. Eine Stadträtin der Gruppierung „Die Partei“ warf ihm vor, dass solch eine Aktion aus Wahlen herausgehalten werden sollte, und reichte einen Eilantrag ein, um das zeitgleiche Anzapfen zu untersagen. Dabei hätte ungenutztes Potenzial im Wahlszenario ein no-go darstellen können. Doch der Antrag blieb ohne Wirkung und Baumgärtner nahm trotzdem seinen Platz am Bierfass ein.
Neben den beiden steht auch der zweite Bürgermeister Dominik Krause von den Grünen in den Startlöchern für die Kommunalwahlen 2026 sowie Michael Piazolo von den Freien Wählern, ehemaliger Kultusminister in Bayern, bereit, um den Platz des Oberbürgermeisters von München zu kämpfen.
