Warum die SPD-Politikerin im Keller von ihrer Tochter gequält wurde

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Warum die SPD-Politikerin im Keller von ihrer Tochter gequält wurde

Die zukünftige Bürgermeisterin von Herdecke, Iris Stalzer, hat einen schrecklichen Vorfall überlebt, bei dem ihre 17-jährige Adoptivtochter sie angeblich stundenlang im Keller gefoltert hat. Mehr Details zu den Hintergründen sind mittlerweile aufgetaucht.

Berichten des WDR und „Focus“ zufolge war die Adoptivtochter, die in den letzten Tagen in eine psychiatrische Einrichtung gebracht wurde, Tatverdächtige eines brutalen Angriffs. Momentan wird sie dort bewacht.

Nun wird klar, dass die Tochter ihre Mutter aus „Rache“ behandelt und über mehrere Stunden gequält haben soll. Laut „Bild“-Zeitung und WDR fühlte sich das Mädchen von der Mutter benachteiligt, besonders im Vergleich zu ihrem 15-jährigen Adoptivbruder.

Ein eskalierender Konflikt

Der Beziehungsstreit zwischen Stalzer und ihrer Tochter zog sich bereits länger hin. Berichten zufolge soll die Tochter im Sommer sogar einmal mit einem Messer gedroht haben.

Einsatzkräfte neben einem Rettungshubschrauber: Die neu gewählte Bürgermeisterin von Herdecke, Iris Stalzer (SPD), ist lebensgefährlich verletzt worden. (Quelle: Alex Talash)
Rettungskräfte arbeiten am Einsatzort: Iris Stalzer, designierte Bürgermeisterin von Herdecke, hat schwerste Verletzungen erlittten. (Quelle: Alex Talash)

Der Vorfall in der Sauna

Bereits am Dienstagmorgen, während Iris Stalzer im Saunabereich duschen wollte, eskalierte die Situation. Laut „Focus“ versuchte die Tochter, ihre Haare mit Deospray und einem Feuerzeug in Brand zu setzen, und griff sie mit zwei Messern an.

Das Resultat war verheerend: Stalzer erlitt 13 Stiche im Oberkörper und wurde schwer verletzt, einschließlich einer Lungenschädigung und diverser Prellungen und Brüche am Schädel.

Kooperationsbereitschaft während des Angriffs

Die Tochter beruhigte sich jedoch nach einiger Zeit und ließ sich überzeugen, nach oben zu gehen, um einen Notarzt zu rufen. Laut Stalzer versprach sie, nicht zu verraten, wer sie angegriffen hatte, was sie möglicherweise beschützen sollte.

Herdecke: Polizisten bringen einen Jugendlichen, mutmaßlich den Stiefsohn von Iris Stalzer, zu einem Polizeiauto. (Quelle: Alex Talash)
Polizeiaktion am Dienstag: Auch der Adoptivsohn war im Haus. Die Tochter soll Messer im Rucksack des Bruders versteckt haben. (Quelle: Alex Talash)

Ihr Tochter versteckte das Messer und ihre blutige Kleidung im Rucksack ihres Namensvetters und reinigte die Spuren vom Blut. Die Notrufnummer wählte sie um 12:05 Uhr, während Stalzer in Lebensgefahr ins Krankenhaus geflogen werden musste.

Ursprünglich wollte Stalzer im Krankenhaus nicht mitteilen, wer sie verletzt hatte. Es war erst spät am Abend, als ihr Mann sie davon überredete, den Vorfall zu melden.

Rechtslage des Vorfalls

Die Staatsanwaltschaft stuft die Attacke als gefährliche Körperverletzung ein, nicht als versuchtes Tötungsdelikt. Der Grund dafür liegt darin, dass die Tochter den Notruf gewählt hat, was in der Juristerei als strafbefreiender „Rücktritt von der Tat“ gesehen wird.

Die angehende Bürgermeisterin würde am 1. November nach der Kommunalwahl ihr Amt antreten. Laut städtischen Angabe hat der Erste Beigeordnete nun die Verwaltung interimsmäßig übernommen.

Die Suche nach Hilfe

Berichte legen nahe, dass Stalzer bereits im Sommer beim Jugendamt Hilfe in den Konflikten mit ihrer Tochter gesucht hatte. Die Stadt Herdecke antwortete, sie könne keine weiteren Details veröffentlichen, um die Persönlichkeitsrechte zu schützen. Der Bürgermeisterin soll Unterstützung angeboten worden sein, jedoch bleibt unklar, ob das zuständige Jugendamt tatsächlich eine Beratung einbrachte.

Beide Adoptivkinder stammen aus unterschiedlichen Ländern und haben biologisch keine Verbindung zueinander, wurden jedoch vor einigen Jahren von Stalzer adoptiert.

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