Donald Trump macht erneut von sich reden. Bei einem Vorfall auf Air Force One beleidigte er eine Journalistin mit den Worten: „Sei still, Schweinchen“. Hier stellt sich die Frage, wie weit wir von den politischen Standards entfernt sind, die früher selbstverständlich waren.
Geheime Alarmzeichen im Umgang mit dem Präsidenten
Früher hätte solch ein Vorfall für ein politisches Erdbeben gesorgt—Sondersendungen, empörte Proteste, Rufe nach Rücktritten. Was sehen wir heutzutage? Schulterzucken und aufmerksames Wegsehen, als wäre es normal, dass der Präsident der Vereinigten Staaten Medienvertreter durch den Kakao zieht.
Das Schweigen der Journalisten ist ein gefährliches Zeichen
Das Wichtige ist: Die eigentliche Gefahr liegt nicht nur in Trumps beleidigenden Äußerungen, sondern auch in der allgemeinen Reaktion auf solche Vorfälle. Der vermeintliche „Maßstab“ für das, was ein Präsident sich erlauben kann, verschiebt sich kontinuierlich. Immer wieder werden wir Zeugen, wie unsere demokratischen Normen immer leiser werden – Stück für Stück.
Alarmierend ist, dass keine der anwesenden Journalistinnen und Journalisten der Angegriffenen zur Hilfe eilte. Das Schweigen der Reporter lässt vermuten, dass sie bereits an solche Angriffe gewöhnt sind—und nicht selbst zum Ziel werden möchten. Doch dieses Schweigen birgt Risiken.
Unakzeptable Wutausbrüche nicht tolerieren
Wie sollten wir also auf einen US-Präsidenten reagieren, der Regeln nur als Kulisse für seine Machtdemonstrationen unbequem sieht? Medien dürfen nicht lernen, sich an Beleidigungen anzupassen, Politiker sollten problemlos Respekt einfordern, und die Bürger dürfen nicht zulassen, dass eine degradierende Sprache zur Tagesordnung gehört. Es ist wichtig, solche Verstöße regelmäßig und unmissverständlich zu benennen und widersprechen. Demokratische Werte verlieren sich nicht mit einem großen Knall, sondern schleichend mit jedem geschwiegenen Moment.
