Ed Sheeran veröffentlicht neues Album: Vergangenheit hinter sich lassen

Estimated read time 4 min read

Im Jahr 2025 möchte Ed Sheeran einen Neuanfang wagen. Der britische Sänger plant bald mit seiner Familie in die USA zu ziehen und zeigt sich musikalisch offene gegenüber neuen Weg. „Play“, sein achtes Album, bringt eine musikalische Veränderung mit sich – laut Sheeran ist es Zeit, die Vergangenheit hinter sich zu lassen, vor allem weil es in der letzten Zeit für ihn echt herausfordernd war.

In seinen eigenen Worten beschreibt Sheeran die Entstehung von „Play“: „Dieses Album ist eine direkte Antwort auf die schwerste Zeit in meinem Leben.“ Mit einem farbenfrohen Look, passend zum Coverdesign, drückt er aus, was er erreichen möchte: Freude und neuen Glanz in die Welt bringen und verschiedene Kulturen, die er auf seinen Touren kennengelernt hat, erkunden.

Schicksalsschläge und Rückschläge

Was Sheeran damit genau meint, sind die Verluste seiner Freunde Jamal Edwards und Michael Gudinski sowie die ernsthafte Krebserkrankung seiner damals schwangeren Frau Cherry. All diese Ereignisse haben ihn ziemlich mitgenommen. Er hat offen über seine Kämpfe mit Depressionen gesprochen.

Natürlich hatte er auch auf beruflicher Ebene mit manchen Enttäuschungen zu kämpfen. Trotz dessen, dass Sheeran weiterhin zu den erfolgreichsten Popstars der Erde gehört und Stadien weltweit füllt, blieben seine letzten beiden sehr persönlichen Alben hinter den Erwartungen – was für ihn eine echte Enttäuschung war.

Im Eröffnungstrack „Opening“ reflektiert er darüber: „Wenn deine Karriere ins Wanken gerät, scheint alles nur wie ein großer Fehler zu sein.“ Er ist sich der harten Konkurrenz bewusst: „Wenn ich nach unten schaue, sehe ich schon die, die bereit sind, einzuspringen.“

Von Hip-Hop zu Indi-Pop

Ed Sheeran hatte immer eine Passion für Hip-Hop; er hat mit Stars wie Stormzy („Take Me Back To London“), Eminem und 50 Cent ( Remember The Name ) kollaboriert. Seine Rap-Versuche, die an „Opening“ zu hören sind, fühlen sich aber meistens etwas erzwungen an. Trotz solider und rascher Reimfähigkeiten bleibt eine gewisse Hemmung – doch der einprägsame Refrain macht „Opening“ schnell zum Ohrwurm.

Wie bereits vorher erwähnt, bringt „Play“ Elemente aus der süd- und westasiatischen Musik ein. Ein Beispiel ist das Duett „Sapphire“ mit dem indischen Superstar Arijit Singh, wo die beiden auf Englisch, Hindi und Punjabi fröhlich zu einem markanten Indi-Pop-Beat singen.

Eines der herausragenden Lieder des Albums ist „Azizam“, das in Zusammenarbeit mit dem iranisch-schwedischen Songwriter Ilya Salmanzadeh entstanden ist. Der peppige Popsong schoss direkt auf Platz 3 der Charts in Großbritannien. „Azizam“, was auf Persisch „Mein Liebling“ bedeutet, soll eine Feier-Stimmung erzeugen – und das ist Sheeran gelungen.

Zudem gibt es den tanzbaren Track „Symmetry“, der zwar mit einem Bollywood-Beat und einem wiederholten Refrain auf Hindi aufwartet, im Kern aber wie eine Fortsetzung von Sheerans Hit „Shape of You“ klingt. Man muss fairerweise erwähnen, dass die asiatischen Einflüsse eher zurückhaltend geblieben sind, wie eine dezente Prise Würze zu einem alten Gericht; das Hauptgericht bleibt der Pop, den man von Ed Sheeran gewohnt ist.

Musikalische Treue zu seinem Stil

Auf „Play“ gibt es viele vertraute Klänge, vielleicht sogar zu viele. „“Old Phone“ zum Beispiel liefert melancholische vibez über verlorene Freunde und Vergangenheit.

Die Ballade „“Camera“ bergibt diese typische, kitschige Stimmung, oft in Hochzeitsvideos zu hören, mit Zeilen wie „Ich brauche keine Kamera, um diesen Moment festzuhalten, ich werde mich mein ganzes Leben an deinen heutigen Anblick erinnern“. Es weckt Erinnerungen an den Bestseller „Perfect“. Gleiche Vibes bringen auch „Slowly“ und „The Vow“ in die gefällige Balladenrichtung.

Möglicherweise wird aber trotzdem die überwältigende Mehrheit seiner Fans froh sein, die liebgewonnene, radio- und streamingfreundliche Musik von Ed Sheeran zu hören, ebensoverständlich wird das sein gewollter Effekt sein. Spannend bleibt jedoch etwas anderes in relation auf seine musikalische Entwicklung.

Sheeran selbst ist sich der Tatsache bewusst, dass sein bewährtes Erfolgsrezept eine gewisse Zeit haltbar ist. In einem Interview mit Zane Lowe von Apple Music sagt er klipp und klar: „Ich bin Singer-Songwriter. Ich glaube, dass ‚Play‘ einer der letzten Popmomente sein wird, die ich durchstehe. Das soll nicht heißen, dass es das meine letzten popische Momente sein werden. Aber es wird mit Bestimmtheit eines der letzten sein, mit denen ich durchkomme.“ (dpa)

Related Posts: