Traurige Nachrichten aus Berlin: Jack White, ein legendärer Musikproduzent, wurde tot in seinem Zuhause aufgefunden. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf die Berliner Polizei. Der 85-Jährige hatte Schussverletzungen, und die Ermittler gehen ersten Informationen zufolge von einem möglichen Suizid aus.
Jack White, eigentlich Horst Nußbaum, war eine große Persönlichkeit der deutschen Musikszene. Er produzierte zahlreiche Hits für internationale Künstler wie Paul Anka, Barry Manilow und Tony Christie. Zu seinen Erfolgen zählen unter anderem die Klassiker „Self Control“ von Laura Branigan und „Looking for Freedom“ mit dem Schauspieler David Hasselhoff.
Es ist kaum zu fassen, dass er erst vor wenigen Wochen seinen 85. Geburtstag feierte. Rund um diesen besonderen Tag kam auch das Aus seiner vierten Ehe mit seiner deutlich jüngeren Frau Rafaella ans Licht – sie trennten sich nach zahlreichen Jahren. Gemeinsam hatten sie zwei Kinder, insgesamt war White Vater von sieben Kindern.
Bevor Jack White jedoch in die Musikwelt eintauchte, arbeitete er in verschiedenen Berufen und war sogar Fußballexperte in den 60er Jahren, wo er für den PSV Eindhoven spielte.
Sein musikalischer Einstieg war alles andere als erfolgreich — zunächst versuchte er sich als Sänger, doch seine Karriere nahm erst Fahrt auf, als er 1968 Produzent wurde. Sein erster Hit gelang ihm 1969 mit dem Song „Heute so, morgen so“, den Roberto Blanco unsterblich machte. In der Zeit der Schlagermusik machte er zahlreiche Erfolg mit Künstlern wie Tony Marshall, Andrea Jürgens und Lena Valaitis.
Ab den 80er Jahren schlug er auch international Wellen. Songs wie „Gloria“ und „Self Control“ waren zwei seiner größten Erfolge mit Laura Branigan. White wurde besonders bekannt dafür, dass er Schauspieler zu Sängern machte, und entdeckte Talente wie Audrey Landers aus „Dallas“ und den großartigen Hasselhoff bei „Baywatch“, dessen Hit „Looking for Freedom“ in die Musikgeschichte einging.
Auf seine Erfolge war White sichtlich stolz – mehr als 400 Gold- und Platinschallplatten zierten seine Wände, seine verkauften Tonträgerzahlen sind schwindelerregend: rund eine Milliarde Exemplare.
ran/cfm
