Der Eurovision Song Contest (ESC) hat sich über die Jahre hinweg als Bühne für kulturellen Austausch und europäischen Zusammenhalt etabliert. Neben den musikalischen Darbietungen rückt die Politik immer wieder in den Vordergrund. Aktuell ist Israel nach längeren Diskussionen für den ESC zugelassen, was nun einige Länder dazu gebracht hat, ihren Boykott anzukündigen.
Spanien kritisiert POLITISCHEN Einfluss beim ESC
In der vergangenen Woche hat die Europäische Rundfunkunion entschieden, dass alle interessierten Länder am ESC teilnehmen dürfen, einschließlich Israel. Spain, als eines der großen „Big Five“ Länder, wollte ursprünglich eine Abstimmung zur Teilnahme Israels erzwingen, jedoch ohne Erfolg. RTVE-Präsident José Pablo López äußerte, dass diese Entscheidung zeigen würde, dass der ESC zunehmend von geopolitischen Interessen beeinflusst sei und nicht mehr nur als Musikwettbewerb betrachtet werden kann. Kurz darauf kündigten Irland, die Niederlande und Slowenien an, nicht am ESC teilzunehmen. Und nun zieht auch Island nach.
Wie der öffentlich-rechtliche Sender R V berichtet, wird Island sich aus dem ESC 2026 zurückziehen. Der Generaldirektor von R V, Stefán Eiríksson, begründete dies mit der Israel-Teilnahme, die zu Unstimmigkeiten sowohl innerhalb der EBU als auch in der Gesellschaft geführt habe. Für die Isländert, die als begeisterte ESC-Fans bekannt sind, stellt dieser Rückzug einen bedeutenden Schritt dar. In Deutschland hoffte man unterdessen auf mehr Einfluss von Schlagermusik im ESC.
Das Reglement des ESC sieht eigentlich eine apolitische Veranstaltung vor. Der ESC-Experte Irving Wolther äußert gegenüber NDR: „Das ist absolut nicht möglich. Bei einem Wettbewerb, wo Länder sich gegenseitig Punkte geben, bleibt es nicht unpolitisch.“ Ein aktueller Beispiel: Im Jahr 2022 wurde Russland wegen des Ukraine-Kriegs die Teilnahme untersagt.
Beim ESC haben viele große Künstler ihren Durchbruch gefeiert, unter ihnen auch der legendäre Udo Jürgens.
