Die Debatte über die ZDF-Serie hat in den sozialen Netzwerken für mächtig Wirbel gesorgt. Sowohl Kritiker des Islams als auch gläubige Muslime äußern ihren Unmut.
Die Eigenproduktion „High Stakes“ von ZDFneo hat als Hauptfigur eine junge Astrophysik-Studentin namens Ayla Güner, dargestellt von Via Jikeli. Die Trägerin des Kopftuches hat den Traum, ein Praktikum bei der NASA zu machen und Astronautin zu werden. Doch wie will sie es schaffen, sich den Aufenthalt in den USA zu finanzieren? Stipendienanträge werden abgelehnt, darauffolgend scheitert sie an Studienkrediten, und die Unterstützung ihrer Eltern bleibt aus. Schließlich greift sie zum Glücksspiel, obwohl dies im Islam ein absolutes Tabu ist.
Zweites Leben einer Muslima – „Empfinde ich als beleidigend“
Der Handlungsstrang bringt eine zweite Gabe ins Spiel: Die Serie beleuchtet Aylas Doppelleben zwischen ihrem Glauben und den Verlockungen der Pokerwelt. Zusätzlich wird noch enthüllt, dass ihr Bruder Tolga homosexuell lebt und eine geheime Beziehung zu einem ehemaligen Pokerspieler hat.
So entsteht jetzt ein ordentliches Durcheinander: Wie realistisch wird die Lebenssituation junger Muslimas in Deutschland hier dargestellt? Solche Fragen werden in sozialen Medien mehrheitsweise hitzig diskutiert. Ein Facebook-Nutzer fragt sich provokant: „Welcher Auftrag wird hier überhaupt erfüllt?“
Die Meinungen gehen auseinander, viele Muslime zeigen sich sehr betroffen:
- „Die Serie ist eine enorme Respektlosigkeit gegenüber dem Islam!“
- „Eine solche Darstellung empfinde ich als beleidigend. Glücksspiel ist im Islam verboten, dieses Stück hat nichts mit unseren Werten zu tun. Wie soll das gutheißen werden?“
- „ZDF, ihr wollt Respekt? Euer Cover und der Inhalt dieser Serie sind schon vollkommen respektlos!“
- „Die völlige Ignoranz der Realität! Es ist kein Wunder, dass der Islam negativ dargestellt wird – Geld von Millionen Muslimen, aber sowas läuft im TV!“
Islam-Serie in der Kritik: „Findet ihr das nicht peinlich?“
Allerdings gibt es auch negative Worte von den Kritikern des Islams. Ein Zuschauer macht auf die Drehbuchautoren aufmerksam, dass sie in einer „Spiegelschrift eigener Wahnvorstellungen“ agieren. Ein anderer Fußnote schließt sich an mit: „Hast du denn den Bezug zur Realität völlig verloren? Solche Formate sind doch irgendwann einfach nur lächerlich!“
Einige Feedbackgeber zeigen sich milder und heben hervor, dass es sich hierbei just um fiktive Unterhaltung handelt. Eine Nutzerin erklärt: „Es ist eine Produktion für Unterhaltung, nicht ein Dokumentarwerk basierend auf wahren Begebenheiten.“
