Katherina Reiche, die Wirtschaftsministerin, und der ehemalige Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg sind ein Paar. Nun hat ihr Ministerium Fördermittel für eine Firma genehmigt, an der Guttenberg beteiligt ist.
Das Ministerium für Wirtschaft, unter der Führung von Katherina Reiche (CDU), hat offenbar Gelder in Höhe von etwa 287.000 Euro für die GovRadar GmbH genehmigt. Diese Summen könnten für das im Jahr 2023 nur rund 900.000 Euro Umsatz machende Start-up von entscheidender Bedeutung sein, wie Spiegel berichtet. Die Auszahlung wird voraussichtlich im Januar 2026 erfolgen.
Das Ministerium ließ gegenüber dem Spiegel offen, ob Katherina Reiche von der Beteiligung Guttenbergs und der entsprechenden Förderung wusste und ob mögliche Interessenkonflikte geprüft wurden. Eine Ministeriumssprecherin betonte, dass die Fördermittel im Rahmen des Innovationsprogrammes ZIM verwaltet werden und es eigentlich keinen direkten Kontakt zum Unternehmen gegeben hätte. Berichten zufolge hatte das Ministerium jedoch selbst Kontakt zu GovRadar aufgenommen und es soll ein Treffen auf Arbeitsebene im Sommer stattgefunden haben.
Guttenberg seinerseits wies jegliche Einflussnahme entschieden zurück. Er würden sich nie bei der Förderung für eine seiner Firmen einmischen – „schon gar nicht bei meiner Lebensgefährtin.“ Laut GovRadar war Guttenberg bis dato nie in Förderanträge involviert. Sein Anteil an der Firma wird mit nur einem Prozent angegeben.
Interessant ist, dass GovRadar in der Vergangenheit bereits mehrere öffentliche Fördergelder erhalten hat: 2024 genehmigte das Ministerium rund 111.000 Euro, und 2025 kamen weitere ca. 40.000 Euro hinzu. Außerdem wurden Mittel vom Finanzministerium und Zuschüsse des bayerischen Landwirtschaftsministeriums beigestellt.
Katherina Reiche und der ehemalige Verteidigungsminister hatten ihr Beziehungsverhältnis kurz vor ihrem Amtsantritt öffentlich gemacht, als sie bekanntgaben, dass sie „seit geraumer Zeit“ zusammen sind.
(Tsp)
