Es gab eine Zeit, da redete niemand mehr über die Abgasuntersuchungen von Autos. Erinnern wir uns, der VW-Abgasskandal ist nun schon über ein Jahrzehnt alt. Viele Menschen, die allerdings relativ neue Autos besitzen, denken nur dann an das Abgasverhalten, wenn Probleme wie ein verstopfter Partikelfilter auftreten. Doch jetzt gibt es Neuigkeiten, die vor allem die Elektromobilität ankurbeln könnten: Die EU will nun die Luftqualität verbessern und den Ausstoß von Feinstaub und Stickstoffoxiden deutlich senken.
Wie ein Bericht auf Spiegel Online zeigt, ist es denkbar, dass die Grenzwerte für die Abgasuntersuchung in naher Zukunft so drastisch angehoben werden, dass viele Autos, die zwar nicht alt, aber auch nicht neu sind, möglicherweise stillgelegt werden müssen oder teure Nachrüstungen anfallen. Diese könnten wiederum die Zuverlässigkeit des Antriebsstrangs oder den Kraftstoffverbrauch negativ beeinflussen.
Strengere Reifen für ältere Dieselautos
Die neuen Vorschriften werden sowohl Diesel- als auch Benzinfahrzeuge betreffen. Besonders im Fokus stehen Euro-5-Diesel, von denen viele in unseren Städten unterwegs sind. Möglich ist, dass eine Stickoxidmessung in die Abgasuntersuchung eingeführt wird. Darüber hinaus könnten auch ältere Euro-5b-Diesel erstmalig einer partikulären Messung unterzogen werden, wie die Automobilwoche berichtet.
Ältere Benziner ebenfalls betroffen
Es sind aber nicht nur die Dieselfahzeuge, die an den neuen Abgasstandards scheitern könnten. Auch ältere Benziner, die nach Euro-6-Norm klassifiziert sind, haben ein massives Problem: Moderne Benzinmotoren mit Direkteinspritzung produzieren enorme Mengen an sekundären Feinstaubpartikeln. Viele neuere Benzinmotoren sind dabei mit modernen Partikelfiltern ausgestattet, doch viele ältere Modelle haben nach wie vor niemanden_setopt-filter entsprechenden Filter an Bord. Das bedeutet, sie könnten eine partikuläre Messung nicht bestehen, falls diese in Zukunft Vorschrift wird.
Der Tüv-Verband unterstützt die EU-Kommission in dieser Thematik und schlägt vor, die Abgasuntersuchung auf Euro-5-Diesel sowie bestimmte Euro-6-Benziner auszuweiten. Das könnte in Deutschland ganze 16 Millionen Autos betreffen.
Am 21. November 2023 treffen sich Vertreter der Mitgliedstaaten, um über den EU-Vorschlag zu beratschlagen. Zukünftige Entscheidungen der europäischen Verkehrsminister sind für Anfang Dezember 2025 geplant.
