Ab dem18. August 2025 gilt in Deutschland ein neues Batterie-Recht, das die EU-Vorgaben von Februar 2024 umsetzt. Ziel ist es, die Nachhaltigkeit von Batterien zu erhöhen und die Entsorgung für Verbraucher:innen unkomplizierter zu gestalten.
Was ist neu? Die Einführung von Batteriekategorien
Mit dem neuen Gesetz gibt es künftig verschiedene Kategorien für Batterien. Dazu zählen:
- LV-Batterien (wie E-Bike-Akkus)
- Traktionsbatterien (für Elektrofahrzeuge)
- Starterbatterien (z. B. im Auto)
- Industriebatterien
- Gerätebatterien (von Fernbedienungen bis kabellosen Staubsaugern)
Diese Einteilung soll die Rückgabe und Entsorgung der Batterien verbessern. Je nach Kategorie gelten unterschiedliche Vorschriften bezüglich Recycling, Austauschbarkeit und Entsorgung.
Altbatterien einfach entsorgen
Die Entsorgung von alten Batterien war früher umständlich, insbesondere bei größeren Akteueren wie E-Bikes oder E-Scootern. Dank des neuen EU-Gesetzes wird die Rückgabequote für Gerätebatterien bis 2030 auf73 % steigen. Im Moment liegt Deutschland erst bei 50 %. Auch für LV-Batterien wird eine Verbesserung der Rückgabequoten erwartet.
Mit diesen neuen Regelungen kannst du alte Batterien einfacher loswerden. Zukünftig wird es mehr Sammelstellen in deiner Nähe geben.
Neuer Fokus: Austausch statt Neukauf
Ein weiterer Aspekt des neuen Gesetzes besagt, dass Gerätebatterien so konzipiert werden müssen, dass du sie leicht entnehmen und ersetzen kannst – spätestens ab 2027. Dazu zählen auch Smartphones, Laptops und kabellose Kopfhörer. Das bedeutet, viele Hersteller müssen ihre Produkte umgestalten.
Was heißt das für dich?
- Akkus in Geräten werden wieder einfacher austauschbar sein.
- Du musst bei schwachem Akku nicht gleich das ganze Gerät wegwerfen – das schont Geldbeutel und Umwelt.
Mehr Transparenz durch QR-Codes und Batteriepass
Ab 2027 wird auf vielen Batterien ein QR-Code angebracht, den du scannen kannst, um Informationen zu Kapazität, Haltbarkeit und Recyclingoptionen zu erhalten. Über bestimmte Batterietypen wird zusätzlich ein digitaler Batteriepass Auskunft geben, inklusive Herkunft, verwendeter Materialien und CO2-Bilanz.
Für dich heißt es, dass du beim Kauf besser informiert bist und gezielt nachhaltigere Optionen wählen kannst.
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Hersteller unter Druck: Nachhaltigerer Umgang ist Pflicht
Das neue Gesetz verpflichtet Hersteller dazu, mehrere Vorgaben zur Nachhaltigkeit einzuhalten:
- Jetzt müssen Firmen den CO2-Ausstoß bei der Batterieproduktion offenlegen. Bis 2033 sollen auch CO2-Grenzwerte festgelegt werden.
- Ab 2028 müssen die Unternehmen angeben, wie viel recyceltes Material in ihren Batterien enthalten ist.
- 2031 treten dann verpflichtende Mindestquoten für Kobalt, Lithium, Nickel und Blei in Kraft.
- Firmen, die mehr als 40 Millionen Euro Umsatz machen, müssen ihre Lieferketten stärker kontrollieren.
Pfandsystem für Batterien in Deutschland?
Es steht noch nichts fest, aber in Deutschland wird derzeit über einbundesweites Pfandsystem für Batterien nachgedacht. Zweck davon wäre es, die Kreislaufwirtschaft zu stärken und Ressourcen sowie CO2-Emissionen zu minimieren. Ob dieses System tatsächlich kommt, entscheidet der Bundestag voraussichtlich im Oktober oder November dieses Jahres.
