Airbus sieht sich mit einem ernsten Softwareproblem konfrontiert, das durch intensive Sonneneinstrahlung ausgelöst werden kann. Dies betrifft die gesamte A320-Familie und zwingt den Hersteller, etwa 6000 Flugzeuge aus dem Verkehr zu ziehen.
Am Freitag bestätigte Airbus, dass wichtige Steuerungsdaten eines A320-Flugzeugs beschädigt wurden. Die nötigen Updates müssen jedoch vor dem kommenden Einsatz installiert werden. Laut Airbus könnte dies zu erheblichen Betriebsunterbrechungen für Passagiere und Fluggesellschaften führen.
Nur kurze Zeit nach der Meldung hat Air France bereits 35 Flüge am Freitagabend annulliert. Die Störungen betreffen alle Flughäfen in Frankreich, wie der Sender France Info berichtete.
Airbus teilte mit, dass die Reparaturen vor dem nächsten Flugeinsatz erledigt sein müssen. Für ungefähr zwei Drittel der betroffenen Flugzeuge sollte es nur zu kurzen Stilllegungen kommen, da die Airlines möglicherweise auf frühere Softwareversionen zurückgreifen können. Etwa bei mehreren Hundert Jets kann jedoch sein, dass auch Hardwarekomponenten ausgetauscht werden müssen, was zu langen Ausfallzeiten führen könnte. Dieses Problem könnte das verkehrsreichste Reisewochenende in den USA erheblich beeinträchtigen. Lufthansa gab bekannt, dass am Wochenende einzeln Verspätungen und Ausfälle auftreten könnten.
Der Vorfall, der diese Rückrufaktion zur Folge hatte, ereignete sich am 30. Oktober. Ein Flug der Jetblue von Cancun in Mexiko nach Newark im New Jersey musste in Tampa, Florida, aufgrund eines Steuerungsproblems und plötzlichem unkontrollierten Höhenverlustes notlanden. Dabei mussten mehrere Personen ins Krankenhaus gebracht werden.
Momentan sind weltweit etwa 11.300 Flugzeuge der äußerst gefragten A320-Familie im Einsatz, darunter 6440 des wichtigsten Modells, dem A320. Die Modellreihe hat mittlerweile die Position als meistverkauftes Verkehrsflugzeug weltweit erreicht, nur knapp vor dem Boeing 737, dem Hauptkonkurrenten aus den USA.
