Alphabet überrascht mit beeindruckenden Quartalszahlen, während der Fokus auf KI-Investitionen weiterhin besteht.
Dank zahlreicher KI-Features und stabiler Werbeeinnahmen hat Alphabet die Erwartungen der Marktanalysten im letzten Quartal weit übertroffen. Am Mittwoch kündigte die Google-Mutterfirma zudem an, die Ausgaben für den Neubau von Rechenzentren auf 85 Milliarden Dollar zu erhöhen, um der steigenden Nachfrage nach Cloud-Diensten gerecht zu werden. Konzernchef Sundar Pichai hat diesen bemerkenswerten Schritt eingeleitet.
Dave Wagner, Portfolio-Manager bei Aptus, fühlt sich durch diese Ankündigung überrascht. Dennoch überzeugten die Quartalsergebnisse, wodurch die steigenden Kosten mehr als ausgeglichen werden konnten. Definitiv ein Grund, warum die Aktien von Alphabet im nachbörslichen Handel an der Wall Street um fast drei Prozent stiegen.
Die hohen Investitionen in Rechenzentren für Künstliche Intelligenz (KI) haben Anleger in den letzten Quartalen immer wieder ins Grübeln gebracht, ob sich diese Ausgaben tatsächlich auszahlen. Dennoch verteidigen Alphabet und Wettbewerber wie Microsoft und Amazon ihre Strategie entschieden. Schließlich ist es erforderlich, im Wettlauf um die Vorreiterrolle in dieser zukunftsträchtigen Technologie aktiv mitzumischen.
Aktuell ist die Alphabet-Tochter Google die kleinste unter den großen US-Cloud-Anbietern, hinter Amazon Web Services (AWS) und Microsoft. Mithilfe neuester KI-Technologien und selbst entwickelter KI-Prozessoren möchte der Konzern aufholen.
Starke Werbeeinnahmen von Alphabet
Im zweiten Quartal verzeichnete Alphabet einen währungsbereinigten Umsatzanstieg von 13 Prozent auf 96,43 Milliarden Dollar, während der Nettogewinn um 19 Prozent auf 28,2 Milliarden Dollar zulegte. Auch die Einnahmen im Werbesector übertrafen mit einem Zuwachs von mehr als 10 Prozent auf 71,34 Milliarden Dollar die Analystenerwartungen. Die Cloud-Erlöse wuchsen sogar um gewaltige 32 Prozent und beliefen sich auf 13,6 Milliarden Dollar. „KI hat positive Auswirkungen auf sämtliche Bereiche des Unternehmens und sorgt für spürbare Dynamik“, erläuterte Pichai. Besonders die Google-Suche profitiert durch KI-Zusammenfassungen in den Ergebnislisten, was erneut zu zweistelligem Wachstum führt.
Allerdings sieht sich Google im Bereich der Internetsuche zunehmendem Wettbewerb ausgesetzt. Dieses Segment bringt den Großteil der Werbeeinnahmen. So plant der Hauptgeschäftspartner Apple, KI-gestützte Suchfunktionen in seinen Safari-Browser einzuführen, welcher bisher die Google-Suche als Standard eingerichtet hatte. Zudem kursieren Gerüchte, dass OpenAI an der Entwicklung einer eigenen Suchmaschine interessiert sein könnte. Auch Interesse an Googles Chrome-Browser wurde signalisiert, falls Alphabet gezwungen sein sollte, diesen im Rahmen des US-Kartellprozesses zu verkaufen.
