Bargeldverbot in Deutschland: Wo Zahlungen nur noch mit Karte oder Handy möglich sind

Estimated read time 3 min read

In Deutschland wird das Bezahlen mit mobilen Geräten und Karten immer beliebter. Vor allem in Regensburg ist Bargeld an zahlreichen Orten nicht mehr gestattet.

Aktuell schlagen die Medien Alarm über ein geplantes Bargeldverbot der EU, das ab 2027 in Kraft treten soll. Diese Regelung sieht eine Obergrenze für Bargeldzahlungen vor: Künftig dürfen nur noch Beträge bis zu 10.000 Euro bar gezahlt werden. Das Ziel der EU hinter dieser Entscheidung ist unter anderem die Bekämpfung von Geldwäsche.

Aber schon jetzt wird schrittweise ein Bargeldverbot eingeführt – vor allem im öffentlichen Nahverkehr. Seit Dezember ist es etwa nicht mehr möglich, in den Stadtbussen von Regensburg mit Bargeld zu bezahlen. Dort werden ausschließlich Kartenzahlungen und mobile Payments akzeptiert. Wer dennoch bar bezahlen möchte, muss sein Ticket vor Fahrtantritt an einer Verkaufsstation erwerben.

Nach einem Testlauf im Oktober hat mittlerweile die gesamte Busflotte auf dieses bargeldlose System umgestellt, wie das Stadtwerk Regensburg bestätigt. An den Automaten reicht es, die Art des Tickets und die Anzahl auszuwählen und das Zahlungsmittel – Karte oder Smartphone – aufs Gerät zu legen. Sobald das Displaysymbol wechselt, ist das Ticket digital gespeichert. Ein Ausdruck entfällt, und bei der Kontrolle muss man lediglich das verwendete Zahlungsmittel vorzeigen.

In Regensburg schließen Busse Bargeldzahlungen aus!

Regensburg ist damit nicht allein – immer mehr Busbetriebe in Deutschland verabschieden sich von Bargeld. In Hamburg beispielsweise ist seit Januar 2024 der Barzahlung im Bus Schluss. Den Berliner Verkehrsbetrieben wird frühestens im September 2024 folgen, und die Münsteraner Busse sind ab dem 1. November 2025 ebenfalls bargeldfrei. In Erfurt wird die Umstellung auf bargeldloses Bezahlen aktuell vorbereitet und soll bis Frühjahr 2026 abgeschlossen sein. Auch im Wartburgkreis wird es ab 2026 nicht mehr möglich sein, in Bussen Bargeld zu verwenden. Ab 2027 plant die Rheinbahn, auch auf Papiertickets und Bargeld zu verzichten.

Die Vorteile dieser Änderungen sind offensichtlich. Es wird weniger Papier verbraucht, die Fahrerkosten sinken und die Ticketpreise reduzieren sich oft sogar um 20 Prozent, so die Erläuterungen des Stadtwerks Regensburg. Ein weiterer Faktor ist das neu eingeführte Deutschlandticket, das die Nutzung von Bargeld auch im Ticketverkauf verringert.

Doch nicht alle sind von diesen Entwicklungen begeistert. Der VdK Sozialverband NRW äußert scharfe Kritik an der Entscheidung der Rheinbahn, bis 2027 bargeldlos werden zu wollen. Menschen ohne Smartphone oder Kreditkarte könnten praktisch vom öffentlichen Nahverkehr ausgeschlossen werden, so dieBedenken des Verbands. Auch Obdachlose ist diese Umstellung negativ betroffen, was den Zugang zu den öffentlichen Verkehrsmitteln erheblich erschwert. Der Verband fordert Politiker auf, einzugreifen und dafür zu sorgen, dass Bargeld als gesetzliches Zahlungsmittel alle Menschen erreichen kann.

Die Diskussion darüber, ob Bargeld in Zukunft weiterhin bestehen bleibt, hat auch die Bundesbank/Chefs beschäftigt, die sich überraschend klar zu diesem Thema geäußert haben.

Related Posts: