BioNTech finalisiert Übernahme von CureVac

BioNTech hat erfolgreich den Tübinger Impfstoffentwickler CureVac übernommen und schließt damit einen Patentstreit ab.

Die Übernahme durch das Mainzer Biotechunternehmen BioNTech ist nun offiziell abgeschlossen, nachdem am Donnerstagmorgen die Frist zur Einreichung der CureVac-Aktien endete. Von den Eigentümern wurden etwa 86,75 Prozent der Aktien an BioNTech verkauft. Der obligatorische Erwerb der verbleibenden Aktien soll dann im Januar 2026 erfolgen, wonach CureVac von der Börse genommen wird.

Mit diesem Schritt verfolgt BioNTech das Ziel, die Expertise in mRNA-Design sowie in der Herstellung und Formulierung weiter auszubauen und gleichzeitig die Strategien im Bereich Onkologie voranzutreiben. Zudem wird durch die Übernahme ein langwieriger Patentstreit beendet, der zwischen den beiden Unternehmen schwelte.

CureVac hatte BioNTech vorgeworfen, durch seinen erfolgreichen COVID-19-Impfstoff Patente verletzt zu haben, was BioNTech allerdings stets entschieden bestritt. Bereits im August gab es eine Einigung auf die Beilegung des Rechtsstreits im Rahmen der Übernahmeankündigung.

In der Übergangsphase bleiben die operativen Geschäfte von CureVac unverändert, während BioNTech die zukünftige Organisation und Struktur überprüfen wird. Der Vorstand von CureVac wird künftig von Ugur Sahin, dem CEO von BioNTech, sowie von Sierk Poetting und Ramón Zapata-Gomez geleitet, nachdem die bisherigen Vorstandsmitglieder ihre Positionen räumen.

„Diese Transaktion stärkt unsere mRNA-Technologie und erweitert die Möglichkeiten für die Entwicklung von mRNA als neue Klasse therapeutischer Wirkstoffe“, erklärte Sahin und fügte hinzu, dass sie eine neue Generation von Medikamenten vorantreiben wollten. Auch der Aufsichtsratsvorsitzende von BioNTech, Helmut Jeggle, betonte, dass nun die Pionierarbeit zweier führender deutscher Unternehmen im mRNA-Bereich vereint sei.

BioNTech hat als erstes Unternehmen weltweit mit seinem COVID-19-Impfstoff ein mRNA-Medikament zugelassen. CureVac, ebenfalls ein Pionier der Technologie, konnte im Wettlauf um einen Corona-Impfstoff nicht erfolgreich sein und hielt sich finanziell durch den Verkauf von Teilen seiner Forschung über Wasser. Aktuell arbeitet BioNTech an zwölf mRNA-Programmen, die sich in der klinischen Entwicklung befinden, sowohl in der Onkologie als auch bei Infektionskrankheiten.

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