Das Netzteil fehlt: Was hinter Apples Entscheidung steckt
Immer weniger Hersteller legen Ladegeräte zu ihren Geräten mit dazu. Apple geht jetzt sogar so weit, seine neuen MacBooks ohne Netzteil zu verkaufen.
Wir alle kennen es: Smartphones, Tablets, Laptops und sogar Kopfhörer brauchen Strom, um zu funktionieren. Doch in letzter Zeit haben Gerätehersteller das Netzteil einfach weggelassen.
Ein aktuelles Beispiel dafür ist Apple. Während bei iPhones und iPads bereits länger kein Ladegerät mehr enthalten ist, hat der tech-Riese bis jetzt seine MacBooks, speziell die neuen Modelle, mit einem Netzteil ausgeliefert. Das ändert sich jetzt – ab Oktober wird das neue MacBook Pro 14 Zoll ohne Netzteil verkauft.
Jetzt fragt man sich: Ist das wirklich kundenfreundlich? Denn wenn du zuhause kein passendes Ladegerät hast, musst du jetzt extra eines kaufen, zusätzlich zum neuen Gerät.
Aber warum die Änderung? Die EU gibt den Ton an
Ein Grund hinter dieser Entscheidung ist eine Richtlinie der Europäischen Union, die sich 2022 geeinigt hat. Sie legt USB-C als einheitlichen Standard für Ladegeräte fest. Dadurch dürfen Hersteller ihre Geräte auch ohne neues Netzteil verkaufen.
Das gesamte Konzept hat mehrere Vorteile: Einerseits hilft es Verbrauchern, die Anzahl der Kabel im Haushalt zu minimieren und gleichzeitig Geld zu sparen – man kauft nicht für jedes neue Gerät ein weiteres Ladegerät. Anderseits ist es ein Schritt, um Elektroschrott zu reduzieren: Laut EU stellt der Müll durch alte und nicht mehr verwendete Ladegeräte etwa 11.000 Tonnen pro Jahr dar, wovon rund 1.000 Tonnen durch diese Regelung eingespart werden sollen.
Wann müssen Notebooks nachziehen?
Warum hat Apple bis jetzt noch Netzteile den MacBooks beigelegt? Auch hier spielt die EU-Richtlinie eine Rolle. Im Gegensatz zu Smartphones und Tablets war für Laptops ursprünglich noch etwas mehr Zeit eingeräumt worden, um die Vorschriften zu beachten. Doch nun beschleunigt Apple mit dem neuen MacBook Pro diese Anpassung.
Die EU hat auch angekündigt, die Wirksamkeit ihres Ganzen in Zukunft zu überprüfen. Eventuell könnte es sogar zur Pflicht werden, dass Ladegeräte und Geräte getrennt verkauft werden.
Ab 2028 hat die EU zudem geplant, die Standards für USB-C-Ladegeräte zu verbessern. Hierbei sollen Netzteile leistungsstärker werden, damit sie mit fast allen Arten von Geräten kompatibel sind. Das Ziel? Eine universelle Nutzung aller Ladegeräte für unterschiedliche Devices zu ermöglichen.
Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa
- eur-lex.europa.eu: „Richtlinie über einheitliche Ladegeräte‘“ (PDF)
