Digitale Bedienelemente im Auto: Eine gefährliche Entwicklung für die Verkehrssicherheit

Estimated read time 2 min read

Die Gefahren der digitalen Steuerung im Auto

In der heutigen Zeit sind digitale Bedienelemente in Autos weit verbreitet. Besonders beliebt sind Touchscreens, die mittlerweile in nahezu jedem Neuwagen zu finden sind. Was damals mit dem Tesla Model S begann, ist heute fast schon Standard und findet sich selbst in Fahrzeugen wie dem Honda Civic.

Ein Touchscreen-Monitor für Navi, Entertainment und diverse Apps ist mittlerweile gängig in den meisten Neuwagen wie hier im Honda Civic.
Moderne Touchscreen-Displays kombinieren Navigation, Unterhaltung und verschiedene Apps, was sie in neuen Fahrzeugen äußerst gängig macht.

Doch der Trend wirft auch Berechtigungen auf. Eine Recherche von The Economist zeigt, dass jede Menge Studien zeigen, wie riskant diese Technologien im Realverkehr sein können. Eine schwedische Studie aus dem Jahr 2022, durchgeführt von Vi Bilagare, hat die Nutzung von Touchscreens im Vergleich zu klassischen Knöpfen beim Fahren untersucht. Das ernüchternde Ergebnis: Autofahrer benötigen deutlich länger, um simple Einstellungen wie die Temperatur oder Radiosender zu wechseln. In Extremsituationen sind das bis zu 1,4 Kilometer, über die der Fahrer abgelenkt war!

Neue Regelungen ab 2026: Reaktion auf besorgniserregende Ergebnisse

Für das Jahr 2024 hat eine norwegische Studie der Organisation SINTEF noch genauere Daten gesammelt. Mithilfe von Blickverfolgungskameras wurde herausgefunden, dass Autofahrer ihren Blick im Schnitt etwa 3,5 Sekunden von der Straße abwenden, nur um die Temperatur zu ändern! Komplexe Aufgaben, wie die Eingabe einer neuen Adresse ins Navigationssystem, können sogar 16 Sekunden in Anspruch nehmen. Der ADAC hat ebenfalls Feststellungen gemacht, wie sehr bis anhin die zunehmende Anzahl an Bedienelementen vom Verkehr ablenken können.

Als Folge der alarmierenden Erkenntnisse hat das Europäische Neuwagenbewertungsprogramm Euro NCAP angekündigt, dass ab Januar 2026 neue Richtlinien gelten. Will ein Auto die begehrte Fünf-Sterne-Bewertung erhalten, werden kritische Funktionen wie Blinker und Scheibenwischer wieder physisch bedienbar sein müssen.

Einige Automobilhersteller haben die Bedenken ebenfalls ernst genommen. Unternehmen wie Volkswagen, Hyundai und Porsche setzen in ihren neuesten Modellen vermehrt auf physische Knöpfe. Gleichzeitig kündigt sich mit der Sprachsteuerung eine mögliche Neuerung an, die das Bedienerlebnis verändern und gleichzeitig die Sicherheit erhöhen könnte.

Für die deutschen Autofahrer bleibt die wichtigste Regel: Wachsamkeit ist gefordert, egal welche Technologien im Fahrzeug eingebaut sind. Vor allem für ältere Fahrer wird es zunehmend schwieriger, aufgrund schwindendem Seh- und Hörvermögen sicher am Straßenverkehr teilzuhaben. Der ADAC hat bereits einige Modelle ausgezeichnet, die besonders geeignet sind für Senioren.

(Quellen: economist.com, adac.de)

Related Posts: