Die EU hat große Pläne: Mit einem neuartigen Drohnenabwehrsystem an der Ostflanke wollen die Europäer nicht nur ihre Defensive verbessern, sondern auch sich neue offensive Möglichkeiten eröffnen. Ein Konzeptpapier der EU-Kommission legt nahe, dass neue Technologien eingeführt werden, um Bodenziele per Drohne präzise angreifen zu können. Die Idee ist, eine mehrschichtige Verteidigung einzurichten, die in der Lage ist, unbemannte Luftfahrzeuge zu erkennen, zu verfolgen und gegebenenfalls zu neutralisieren.
Ein wichtiger Bestandteil des Plans ist es, von den Erfahrungen der Ukraine in diesem Bereich zu lernen. Man möchte nicht nur große Rüstungsunternehmen in diesen Prozess involvieren, sondern auch innovative Start-ups und Hochschulen einbeziehen. Das Ziel dieser Zusammenarbeit ist es, ein hoch effektives System zu schaffen, das zudem für Bedrohungen durch Naturkatastrophen, illegale Migration oder organisierte Kriminalität eingesetzt werden kann. Dies könnte durch eine Zusammenarbeit zahlreicher operativer Zentren in ganz Europa realisiert werden, so die Kommissionsmitarbeiter.
Drohnenüberflüge über Polen und Dänemark
Die EU hat bereits ein Konzeptpapier an die Mitgliedsländer versendet, das als Diskussionsbasis für ein informelles Treffen der Staats- und Regierungschefs dient, das an diesem Mittwoch stattfinden wird. In dem Papier werden auch erste grobe Ideen für Aufrüstungsprojekte in weiteren „heißen“ Themen wie der Sicherung der Schifffahrt in der Ostsee und im Schwarzen Meer sowie für die Bodenverteidigung angesprochen.
Dieses Konzept zur Verbesserung der Drohnenabwehr wird schon seit Monaten ausgearbeitet. Die Dringlichkeit davon hat insbesondere die jüngste massive Invasion russischer Drohnen in den polnischen Luftraum vor etwa drei Wochen unterstrichen. Ebenfalls gab es Vorkommnisse in Dänemark, wo unbekannte Drohnen über längere Zeit Flughäfen lahmlegten – ein weiterer Beweis, wie notwendig effektive Lösungen sind.
