Ex-Bundesbankchef warnt vor einer neuen KI-Elite

Axel Weber, der frühere Chef der Bundesbank, warnt vor einer bevorstehenden KI-Elite, die den Arbeitsmarkt nachhaltig beeinflussen könnte.

Ist die Künstliche Intelligenz der Grund für eine noch stärkere Ungleichheit in unserer Gesellschaft? Diese Bedenken äußerte Axel Weber am Freitag während einer Diskussionsrunde in Shanghai.

Weber sieht voraus, dass die massiven Veränderungen, die durch KI anstehen, zur Entstehung einer neuen globalen Elite führen könnten. „Ähnlich wie es Tech-Milliardäre gibt, werden auch KI-Aristokraten Teil unserer Realität,“ so der einstige Vorsitzende der UBS Group.

Sein Hauptanliegen sind die potenziellen Arbeitsplatzverluste, die diese Technologie mit sich bringen könnte. Gleichzeitig befürchtet er, dass die Kluft zwischen denen, die über Fähigkeiten im Umgang mit KI verfügen, und anderen, die möglicherweise ihren Job verlieren könnten, deutlich größer wird.

Folgen für den Sozialstaat

Um die befürchtete Verschärfung der Ungleichheit zu vermeiden, fordert Weber von den Regierungen Maßnahmen zur Umschulung von Arbeitnehmenden und Anpassungen an den wirtschaftlichen Wandel, statt lediglich die Branche zu besteuern.

„Wenn wir hier Fehler machen, werden meiner Meinung nach viel mehr Menschen ihren Arbeitsplatz verlieren als durch alle bisherigen Technologien“, warnte er deutlich.

Webers Kommentare spiegeln ein wachsendes globales Unbehagen wider: Immer mehr Stimmen, auch von hochrangigen relevanten Persönlichkeiten wie Christine Lagarde, der Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), warnen vor einer Zunahme der Ungleichheit, die das europäische Sozialmodell bedrohen könnte.

Sogar viele der größten Verfechter von KI haben inzwischen die Risiken anerkannt. Sam Altman, CEO von OpenAI, der früher glaubte, dass die Technologie zur Minderung globaler Ungleichheiten beitragen könnte, erklärte im Februar in seinem Blog, dass „die langfristigen Veränderungen für unsere Gesellschaft und Wirtschaft enorm sein werden“.

„Es wirkt so, als könnte das Kräfteverhältnis zwischen Kapital und Arbeit aus dem Gleichgewicht geraten, was möglicherweise schnelles Handeln erfordert“, fügte Altman ominös hinzu.

Ebenso beschäftigt sich die Politik in Asien mit diesen Herausforderungen. In China plädieren politische Berater dafür, ein Gleichgewicht zwischen der technologischen Entwicklung und der Verhinderung massenhafter Entlassungen herzustellen.

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