Innovationen bei Chips: Black Semiconductor gewinnt Digitalpreis

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Innovationen bei Chips: Black Semiconductor gewinnt Digitalpreis

Das Berliner Start-up Black Semiconductor hat mit einer bahnbrechenden Technologie den Deutschen Digitalpreis „The Spark“ gewonnen. Diese Innovation könnte die gesamte Chipindustrie revolutionieren.

Seit Jahrzehnten gibt es das Moore’sche Gesetz, das besagt, dass die Anzahl der Transistoren auf einem Chip alle zwei Jahre zunimmt. Diese Regel hat die Technologiebranche vorangetrieben, doch jetzt stößt man zunehmend an technische und wirtschaftliche Grenzen. Die Miniaturisierung wird immer härter und die Kosten steigen ins Unermessliche.

Um dem entgegenzuwirken, hat Black Semiconductor eine ganz neue Verbindungstechnik entwickelt. Anstatt elektrische Leitungen zu nutzen, erfolgt der Datentransport zwischen den Chips jetzt über Licht mithilfe von Graphene, einer extrem dünnen Schicht aus Kohlenstoff. Mit einer Finanzierung von 255 Millionen Euro will das Start-up diese innovative Technologie für die Serienproduktion bereitmachen.

Die Vision: Chips, die potente, energieeffiziente und günstig sind — einfach besser als die aktuellen Modelle. Für diese zukunftsweisende Idee hat Black Semiconductor den Digitalpreis „The Spark“ von Handelsblatt und McKinsey erhalten. Bei der Preisverleihung in München an diesem Donnerstag würdigte die Jury den Pioniergeist der Gründer, die es schaffen wollen, eine komplizierte Zukunftstechnologie aus dem Labor in die Industrie zu bringen.

Second place ging an Cutiss, ein Züricher Biotech-Startup. Sie entwickeln ein Verfahren zur Züchtung von menschlicher Haut im Labor, maßgeschneidert für den jeweiligen Patienten anhand einer kleinen Zellprobe.

Der Vorteil: Es hinterlässt weniger Narben nach der Operation und benötigt weniger Spenderhaut. Die Jury sieht dies als bedeutenden Durchbruch in der regenerativen Medizin.

Den dritten Platz sicherte sich Neura Robotics mit einem modularen System für kognitive Roboter. Diese entwickeln sowohl die Hardware als auch die Software und ermöglichen mit ihrer Plattform Neuraverse ein Training für die Geräte. Jury lobte die Synthese aus Künstlicher Intelligenz, Sensorik und Regelungstechnik, die echte Interaktion und Bewältigung komplexer Aufgaben ermögliche.

Der Preis „The Spark“ zielt darauf ab, Start-ups aus dem deutschen Raum auszuzeichnen, die mit grundlegenden technologischen und wissenschaftlichen Innovationen Branchen verändern können. In der zehnten Auflage stand „Deep Tech“ übergreifend im Fokus.

Die zehn Finalisten arbeiten an verschiedenen Aspekten des Deep-Tech-Ökosystems:

  • Eleqtron, Planqc und Kipu Quantum setzen sich mit Quantencomputern auseinander und gelten in der Kategorie „Future of Compute“, zu der auch Black Semiconductor gehört.
  • Reverion hat ein Kraftwerk im Container ins Leben gerufen, das zur Energiewende beitragen soll. Es beinhaltet Brennstoffzellen, die einerseits Strom erzeugen und andererseits Wasserstoff oder Methan aus Strom produzieren können.
  • Die Food-Tech-Firma Infinite Roots bringt Fleischersatz aus Pilzen auf den Markt. Unterstützt werden sie von Investoren wie Haribo und Rewe.
  • Arx Robotics stellt autonome unbemannte Fahrzeuge her, die zum Beispiel im Ukrainekrieg eingesetzt werden. Auch hier spielen Robotik und Künstliche Intelligenz eine zentrale Rolle.
  • Nvision Imaging Technologies verwendet Quanteneffekte in der medizinischen Bildgebung, um beispielsweise Stoffwechselvorgänge in inneren Organen zu untersuchen.

Zusätzlich zum Hauptpreis verliehen Handelsblatt und McKinsey den DEI Accelerator Award an das Start-up Mintd, das sich darauf spezialisiert hat, Frauen in technologischen Berufen eine Plattform zu bieten. Die Gründerinnen Emmelie König und Natalia Wallroth haben eine Initiative gestartet, die dazu beiträgt, eine zukunftstaugliche Arbeitswelt zu schaffen.

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