Das Drohnen-Rennen zwischen der Ukraine und Russland geht weiter: Kiew hat eine neue Kamikaze-Drohne vorgestellt, die für die breite Masse produziert werden soll und angeblich Störsender überlisten kann.
Die Technologien für Drohnen haben sich im Ukraine-Krieg rasant entwickelt. Diese unbemannten Fluggeräte prägen den Konflikt weiterhin, überlegen in Effizienz und Reichweite. Nun hat die Ukraine eine neue Kamikaze-Drohne entwickelt, die über 40 Kilometer fliegen kann und offiziell vorgestellt wurde.
Die Reichweite – Eindruck oder nicht?
Auf den ersten Blick mag die angegebene Reichweite von 40 Kilometern nicht viel erscheinen – schließlich gibt es ukrainische Langstreckendrohnen, die bis zu 1500 Kilometer tief ins russische Territorium fliegen. Aber das ist nicht der Zweck der neuen Kamikaze-Drohne.
Sie ist für den Einsatz an der Front und in der näheren Umgebung gedacht. „Der Feind hat keine Chance mehr“, ist das selbstbewusste Statement von Brave1, das beim Defense Blog zitiert wurde. Brave1 ist eine 2023 gegründete, staatlich unterstützte Schnittstelle zwischen der ukrainischen Regierung und der Industrie, die diese Drohnen entwickelt hat.
Die Drohnen sind darauf ausgelegt, präzise Angriffe auszuführen und ermöglichen es den ukrainischen Streitkräften, gezielt feindliche Positionen, Logistikzentren und Luftabwehrsysteme anzugreifen. Die Strapazierfähigkeit der Drohnen muss sich bald beweisen, da der ukrainische Minister für digitale Transformation die erfolgreichen Tests auf Telegram verkündet hat. „Die nächsten Schritte sind Kampfuttests“, so Mychajlo Fedorow.
Drohne, die nicht abdriftet
Mit dieser neuen Technologie adressiert die Ukraine die herausfordernde Realität des Krieges, vor der viele Drohnenpiloten stehen: Störsender, die die Drahtlosen Signale der Drohnen unterbrechen. Eine kleine Anzahl von Drohnen wird tatsächlich mithilfe von tausenden von Kilometern Glasfaserkabel gesteuert, aber die neue Kamikaze-Drohne benötigt keine Schnüre. Sie verfügt über eigene technische Kämpfer gegen Störsender.
Wie gut die Verteidigung gegen Störmaßnahmen effektiv ist, wird sich erst noch zeigen. Ein Fehlgriff könnte jedoch tolerierbar sein, denn die Drohnen sind teuer überlegt und für die Massenproduktion gedacht – wenn nur einige Drohnen zielgerichtet sind, könnte die Strategie dennoch aufgehen.
