Wenn man über wichtige Rohstoffe für Elektroautos nachdenkt, kommt man schnell auf Nickel. Laut dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit wird der Nickelbedarf bis 2035 im Vergleich zu 2018 um unglaubliche 476 Prozent steigen. Doch die klassische Nickelgewinnung schädigt die Umwelt enorm. Ein französisches Start-up namens „Genomines“ hat eine innovative Lösung im Phytomining gefunden.
Phytomining bedeutet, dass Pflanzen wie Gänseblümchen, Sonnenblumen und Löwenzahn Metalle wie Nickel, Zink und Kupfer über ihre Wurzeln aufnehmen. „Genomines“ hat sich auf die gentechnisch veränderten Varianten spezialisiert, die das Metall besonders effizient in ihren Blättern speichern. Nachdem die Pflanzen geerntet werden, werden die Wurzeln erhitzt und die Metalle extrahiert.
Was ist Phytomining?
Fabien Koutchekian, Mitbegründer von Genomines, erklärt: „Mit Pflanzenbiotechnologie wollen wir schädliche Umweltauswirkungen durch konventionelle Ressourcenförderung minimieren. Unser Ziel ist eine CO2-freie Industrie für pflanzenbasierte Metalle, die die Biodiversität, Bodengesundheit und menschliches Wohl fördert.“
Nickelbedarf für E-Autos
Besonders interessant ist, dass die für Phytomining geeigneten Pflanzen in der Lage sind, verschiedene Metalle anzusammeln, obwohl der Fokus bisher auf Nickel liegt. Das Metall findet sich in vielen oberflächennahen Bodenschichten, und angesichts des Booms bei E-Autos steht die Nachfrage vor einem weiteren Anstieg.
Ähnliche Unternehmen wie „Metalplant“ haben sich ebenfalls auf Phytomining spezialisiert und berichten von Erfolgen – so haben sie in Albanien bereits über drei Tonnen Nickel geerntet, und das im dritten Jahr in Folge. Hier zeigt sich, wie innovative Technologien neue Wege der Metallgewinnung aufzeigen können.
