Die Investoren sind besorgt: Könnte Nvidia etwas zu hoch geschätzt sein? Bevor der Chiphersteller nächste Woche Einblicke in seine aktuellen Zahlen gibt, hat ein prominenter Investor eine bedeutende Entscheidung getroffen.
Peter Thiel, ein bekannter Tech-Milliardär, hat alle seine Anteile an Nvidia verkauft. Das ist interessant, besonders da sein Fonds ‚Thiel Macro LLC‘ nur einen relativ kleinen Anteil an dem Unternehmen hielt, dessen Gesamtwert Ende Oktober bei etwa fünf Billionen Dollar lag. Der Wert seiner Aktien bewegte sich dabei wahrscheinlich im niedrigen dreistelligen Millionenbereich.
Die Tatsache, dass Thiel sich zurückzieht, fällt zeitlich mit der aktuellen Diskussion über eine mögliche KI-Blase an den Märkten zusammen.
Nvidia vor großen Herausforderungen?
Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, hat Thiels Fonds im dritten Quartal 537.742 Aktien verkauft, was ihm fast verbriefte entfernt.
Fragt man sich, ob Thiel nicht mehr an das enorme Potential von Nvidia glaubt? Bisher hat sein Fonds dazu keine Stellung genommen. Am Mittwoch stehen jedoch die Quartalszahlen des Unternehmens auf der Agenda und könnten klären, ob die aktuellen Wetten auf Nvidia gerechtfertigt sind.
Thiel ist nicht alleine mit seiner Entscheidung. Einige Investoren haben sich von KI-Aktien getrennt; so hat zum Beispiel der Chef von Softbank, Masayoshi Son, ebenfalls seine Nvidia-Anteile verkauft, sich aber parallel mit Investitionen in OpenAI beschäftigt, dem Unternehmen hinter ChatGPT.
Es gibt jedoch Unklarheiten bezüglich des genauen Zeitpunkts, als Thiel seine Nvidia-Aktien abgab, denn in der Vergangenheit war er eher skeptisch über die massiven Investments in KI-Firmen.
Das trifft bereits den Aktienkurs: Im November sank die Nvidia-Aktie bis jetzt um 7,9 Prozent. Diese Zahl klingt nicht alarmierend, vor allem im Vergleich zu einem erstaunlichen Zuwachs von 1200 Prozent in den letzten drei Jahren, aber es ist dennoch ein Zeichen für einen Rückgang. Auch KI-Aktien im Allgemeinen verloren in diesem Monat 2,5 Prozent an Wert.
„Mit jedem Quartal gewinnen die Ergebnisse von Nvidia mehr Bedeutung, schließlich möchte jeder wissen, wohin sich die KI entwickelt und wie viel dafür ausgegeben wird,“ kommentiert Brian Stutland, Chief Investment Officer von Equity Armor Investments.
Trotz möglicher Bedenken bleibt die Nachfrage nach Nvidias Chips hoch – Tech-Giganten wie Microsoft investieren Milliarden in Rechenzentren. Der CEO von Nvidia, Jensen Huang, gab bekannt, dass das Unternehmen bis 2026 Aufträge für fortschrittliche Chips im Wert von 500 Milliarden Dollar in der Pipeline hat.
