Renault stellt den neuen Elektro-Transporter vor: Trafic E-Tech, ein smartes Mobil auf vier Rädern

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Der Renault Trafic E-Tech tritt mit spannender 800-Volt-Technik und SDV-Software an, und die Franzosen geraten in Konkurrenz zu VW.

Bereits im Frühjahr angekündigt, hat Renault endlich den Trafic E-Tech auf der Messe Solutrans in Lyon vorgestellt. Dieser Transporter ist keine umgerüstete Verbrennervariante, sondern wurde von Anfang an als vollelektrisches Fahrzeug entwickelt. So hebt sich der Trafic E-Tech von vielen Mitbewerbern ab, die nach wie vor auf herkömmliche Fahrzeugplattformen setzen. Die Produktion findet im Werk Sandouville statt, parallel zu den weiterhin angebotenen Dieselmodellen.

Vielseitige Skateboard-Plattform

Das Herzstück des neuen Modells ist eine Skateboard-Plattform mit einer leistungsstarken Unterflurbatterie und Heckantrieb. Diese Technologie bietet hohe Flexibilität und die Möglichkeit zur Entwicklung unterschiedlicher Aufbauten, darunter eine höher geschlossene Variante für Paketdienste und ein Fahrgestell für maßgeschneiderte Lösungen. Zwei Batterieoptionen stehen zur Wahl, um verschiedene Kundengruppen anzusprechen: Die 60-kWh-LFP-Batterie bietet eine Reichweite von etwa 350 Kilometern, während die größere 81-kWh-NMC-Variante bis zu 450 Kilometer zurücklegen kann. Der Elektromotor hat eine Leistung von 150 kW und bietet 345 Nm Drehmoment, zusätzlicher Komfort bringt das 11-kW-AC-Laden sowie schnellere 240 kW an DC-Ladestationen. Besonders auf langen Strecken könnte die 800-Volt-Technik entscheidend sein, da Ladezeiten von unter 20 Minuten von 15 auf 80 Prozent versprochen werden.

Revolutionäre Software-Entwicklung

Was den Trafic E-Tech jedoch wirklich von anderen Fahrzeugen abhebt, ist sein neuartiger Softwareansatz. Renault entwickelt den Transporter als software-definiertes Fahrzeug. Anstatt zahlreiche separate Steuergeräte zu verwenden, setzt man auf eine zentralisierte Computerarchitektur, die das Fahrzeug effizient steuert und nachhaltig über den gesamten Lebenszyklus verbessert werden kann. Diese Architektur gliedert sich in zwei Hauptbereiche: Der eine kümmert sich um alle nutzerorientierten Systeme wie Navigation, Sprachsteuerung und Apps, während der andere die technischen Komponenten und sicherheitsrelevanten Funktionen überwacht. So können digitale Services einfach angepasst werden, und Flottenmanager haben die Möglichkeit, Routen und Betriebsabläufe direkt im Fahrzeug zu integrieren.

Die Vehicle-to-Load-Funktion ermöglicht zudem die Nutzung der Fahrzeugbatterie zur externen Stromversorgung – ideal für Baustellen oder ähnliche Anwendungen. Die Abmessungen bleiben mit dem altbekannten Trafic vergleichbar: Der L1 misst 4,87 Meter und bietet 5,1 Kubikmeter Ladefläche, während der L2 mit 5,27 Metern und 5,8 Kubikmetern überzeugt. Insbesondere im kommerziellen Sektor bietet der Trafic E-Tech Vorteile wie einen Wendekreis vergleichbar mit Kleinwagen sowie eine Gesamthöhe von nur 1,9 Metern und eine Nutzlast von bis zu zwei Tonnen.

Magere Zahlen zu Preisen und dem genauen Marktstart fehlen noch, aber Renault kündigt an, dass der Verkaufsstart für Ende 2026 geplant ist.

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