Skoda Enyaq Facelift: Weniger Ladepower im Vergleich zur Konkurrenz

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Der Skoda Enyaq hat optisch ein Upgrade erhalten, jedoch verändert sich unter dem Blech nicht viel. Wer häufig längere Fahrten unternimmt, wird die Grenzen der Plattform schnell kennenlernen.

Skoda hat dem Enyaq mit diesem Facelift einen frischeren Image verpasst und viele richtige Schritte gemacht. Die neuen Assistenzsysteme, die aktualisierte Software und das verbesserte Innendesign zeigen, dass die MEB-Plattform inzwischen gereift ist. Ein Aspekt bleibt jedoch hinter den Erwartungen zurück: die Ladeleistung. Während die Konkurrenz oft bei über 200 kW liegt, schafft der Enyaq lediglich maximal 135 kW. Für Langstreckenfahrer wird dieser Unterschied bald spürbarer, als man denkt.

Im Test befand sich der Enyaq 85, der mit dem gewohnten 77-kWh-Akku und dem APP550-Motor ausgestattet ist, der 210 kW an die Hinterachse liefert. Auch die Software zur Batterievorkonditionierung wurde überarbeitet – eine positive Entwicklung. Doch trotz all dieser Verbesserungen bleibt die Ladeleistung unverändert. An Schnellladesäulen funktioniert das Laden stabil, doch die versprochenen 135 kW werden nur kurzzeitig erreicht. Besonders wenn der Akku halb voll ist, fällt die Ladegeschwindigkeit merklich, was längere Pausen auf längeren Fahrten nach sich zieht und den Enyaq im Vergleich zu Modellen wie dem Hyundai Ioniq 5 oder dem Tesla Model Y ins Hintertreffen bringt. Diese laden unter optimalen Bedingungen sogar mit 200 bis 250 kW.

Strategie der Gruppe oder technischer Rückschritt?

Die Frage, wieso der Enyaq trotz der guten Verkaufszahlen keine spürbaren Verbesserungen im Ladesystem erhält, überrascht. Innerhalb des Volkswagen-Konzerns haben andere Modelle wie der ID.7 oder Audi Q4 e-tron bereits Ladeleistungen von bis zu 200 kW erreicht. Skoda hält jedoch am bestehenden Stand fest. Dies könnte auf eine vorsichtige Modellpolitik hindeuten.

Dennoch ist es verständlich, dass Skoda in der Praxis auf stabile Ladeabläufe und solide Vorkonditionierung setzt. Allerdings wird das technische Paket des Enyaq im Vergleich zu neuen Plattformen, die auf 800 Volt setzen, zunehmend veraltet. Auf lange Sicht könnte dies zur Schwachstelle werden, besonders für Kunden, die regelmäßig auf Fernreisen angewiesen sind.

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