Der Skoda Enyaq und der VW ID.4 teilen sich zwar den MEB-Baukasten, haben aber jeweils ihre eigenen besonderen Merkmale.
Der Volkswagen-Konzern wollte mit dem modularen E-Antriebsbaukasten MEB die Elektromobilität revolutionieren – effizient, flexibel und markenübergreifend. Doch was passiert, wenn zwei Marken die gleiche Technik auf ihre Weise interpretieren? Der Skoda Enyaq und der VW ID.4 sind perfekte Beispiele dafür. Beide Fahrzeuge haben für das Modelljahr 2025 Technik-Upgrades erhalten. Sie teilen sich den selben Antrieb, Akku und Plattform, zeigen aber dennoch große Unterschiede.
Der Antrieb und seine Performance
Bei der Antriebsmechanik gibt es bei beiden Autos kaum Unterschiede. Der Enyaq 85 und der ID.4 Pro sind mit dem neuen, 210 kW starken APP550-Motor ausgestattet, der das Auto in 6,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigt. Ihre maximalen Geschwindigkeiten erreichen beide bei 180 km/h. Aber hier kommen die Unterschiede: Der Skoda Enyaq hat einen niedrigeren WLTP-Verbrauch von 14,8 kWh/100 km, während der ID.4 rund 15,8 kWh/100 km benötigt – das kann sich im Alltag andersherum bezahlt machen!
Reichweite im Vergleich
Wenn es um die Reichweite geht, steht der Enyaq etwas besser da – bis zu 586 Kilometer soll das 85er-Modell schaffen, während der ID.4 Pro nur rund 572 Kilometer erreicht. Beide Autos sind mit einem 77-kWh-Akku (netto) ausgestattet, wobei der Enyaq nominell sogar 82 kWh bietet. Die Ladeleistungen sind praktisch identisch, beide unterstützen DC-Schnellladen mit bis zu 175 kW. Dennoch hat der Enyaq in Tests etwas gleichmäßiger Ladezeiten gezeigt, was beim Schnelladen an Autobahntankstellen hilfreich sein kann.
Innenraum, Infotainment und Alltagstauglichkeit
Beide Modelle bieten reichlich Platz, allerdings hat der Enyaq in einigen Punkten die Nase vorn. Er kommt mit einem Kofferraumvolumen von 585 Litern, während der ID.4 nur 543 Liter bietet. Außerdem hat der Skoda unter dem Ladeboden mehr smarten Stauraum und optionale hochwertigere Materialpakete mit recycelten Textilien oder veganem Leder.
Doch VW macht mit seiner neu entwickelten ID-Software Fortschritte. Das Infotainment läuft jetzt geschmeidiger, und die Displays reagieren zügiger – dies löst ein häufig kritisiertes Problem der früheren ID.4-Besitzer.
Was die Bedienung betrifft, erweist sich der Enyaq als benutzerfreundlicher. Während VW immer noch auf kapazitive Tasten setzt, setzt Skoda auf physische Bedienelemente. Auch die Menüführung scheint im Enyaq besser strukturiert zu sein. Auf der anderen Seite bietet der ID.4 ein zusätzliches Augmented-Reality-Head-up-Display, das der Enyaq nicht hat. Beide Autos können optionale adaptive Dämpfer erhalten, wobei Skodas DCC im Komfortmodus einen geschmeidigeren Fahrstil bietet.
