Überraschungen aus Südkorea: Hyundai Ioniq 5 N stellt Porsche-Entwickler vor ungewollte Herausforderungen

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Der Hyundai Ioniq 5 N hat bereits viel Aufsehen erregt, was nun auch die Porsche-Entwickler betreffen. Ihre Erfahrungen waren überwältigend und sie haben viel mehr gelernt, als sie dachten.

Frank Moser, der Chef der 911 und 718 Modellreihe, hat verschiedene Testfahrten mit dem Hyundai Ioniq 5 N unternommen. In einem Interview mit dem australischen Magazin Drive beschreibt er die Eindrücke als „augenöffnend“. Moser spricht nicht nur von einer einmaligen Spritztour, sondern von umfangreichen Tests, die ihn und sein Team überrascht haben.

Er hebt besonders hervor, wie konsequent Hyundai die Kombination von virtuellen Gängen, künstlichen Klängen und einem gefühlvollen Fahrstil in einem Elektroauto gelungen ist. Aus der Sicht von Porsche funktioniert dies so gut, dass Überlegungen angestellt werden, ähnliche Features im kommenden elektrischen 718 zu integrieren.

Porsche GT-Chef erlebte eine Überraschung

Moser erzählt eine amüsante Episode aus Dubai: Er bot GT-Chef Andreas Preuninger im Ioniq 5 N eine Mitfahrt an. Der Technik-Experte, bekannt für seine Vorliebe zur klassischen Hochdrehzahltechnik, zeigte sich anfangs skeptisch: „Ich will nichts mit Elektroauto-Technik zu tun haben.“ Doch schon nach wenigen Sekunden N-Grin-Boost (ein impulsiver Leistungsschub, der auf Knopfdruck eintritt), war seine Skepsis wie weggeblasen.

Für Preuninger ist es bemerkenswert, solche positiven Eindrücke zu äußern. Immerhin hat er das Sagen über den 911 GT3 und GT3 RS. Damit zeigt Hyundai, dass sie eine emotionale Verbindung schaffen konnten, die vielen anderen Elektroautos fehlt.

Interesse von anderen Automobilherstellern

Porsche ist nicht der einzige Automobilbauer, dessen Interesse ausgewachsen ist. Den Berichten von auto motor und sport zufolge haben mehrere Hersteller nach der Markteinführung des Ioniq 5 N dieses für eigene Analysen angefragt. Auch wenn es aufgrund der Geheimhaltung etwas undurchsichtig erscheint, ist es im Entwicklungsbereich ganz Normalität: Hersteller kaufen sich gegenseitig Fahrzeuge, um deren Technik zu erforschen. Nur selten teilen Ingenieure in der Öffentlichkeit ihre gewonnenen Erkenntnisse.

Die Begeisterung für den Ioniq 5 N zeigt sich zudem auch in den Worten von Lamborghini-Chef Stephan Winkelmann, der das Fahrzeug ebenfalls getestet hat – wenn auch seine Meinung zu künstlichen Geräuschen ablehnt. Dennoch ist beeindruckend, wie viele führende Köpfe eines Blickes darauf werfen.

Lehren für das elektrische Modell von Porsche

Bei der Entwicklung des zukünftigen elektrischen 718, dessen Vorstellung für Anfang 2027 geplant ist, steht Porsche vor der Herausforderung, Leichtigkeit, Feedback und ein emotionales Erlebnis in einem Elektro-Sportwagen zu schaffen. Der Hyundai Ioniq 5 N hilft bei der Suche nach einigen Antworten: Virtuelle Gangwechsel sorgen für Struktur, Klangsimulationen ermöglichen eine bessere Orientierung, und ein spielerisches Fahrprofil weckt das Gefühl der Verbindung mit dem Fahrzeug.

Moser deutet an, dass künftige Porsche-Kunden die Wahl haben werden: entweder einen Stille-Modus oder das virutelle Fahrerlebnis eines Boxermotors mit Gangwechselgeräuschen.

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