Wieso die Entscheidung zum Kohleausstieg die Automobilindustrie lähmt

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Warum die Lockerung der Verbrenner-Regelung unserer Autoindustrie schadet

Die Entscheidung, den Ausstieg aus dem Dieselmotor zu verlängern, ist ein Paradebeispiel für politischen Einfluss. Dabei wird deutlich, dass die Koexistenz von Elektromobilität und Verbrennern ernsthafte Probleme aufwirft.

Die deutsche Autoindustrie kann zwar immer noch große Dinge erreichen, besonders wenn es um politische Macht geht. Sie hat es geschafft, den Ausstieg aus dem Verbrenner hinauszuzögern. Hut ab!

In diesen Tagen, in denen die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen kippen aufgrund von US-Zöllen, hohen Energiepreisen und fragilen Lieferketten, macht es sogar Sinn, die Strategie neu auszurichten, während der Wandel von klassischen Autos hin zu modernen, softwaregetriebenen Elektrofahrzeugen im Gange ist.

Aber diese Verzögerungstaktik ändert nichts an der problematischen Lage von großen Teilen der deutschen Autoindustrie. Verantwortlich dafür sind in Wirklichkeit die Vorstände und Aufsichtsräte der Automobilhersteller und deren Zulieferer.

Öffentlich für Elektroautos mit fortschrittlicher Software zu plädieren, während sie heimlich hoffen, dass das alte, fossil betriebene Geschäftsmodell noch lange Bestand hat, bringt nichts. Offenbar übersehen sie, dass sie mit diesem veralteten Modell schon weltweit Marktanteile verlieren.

Diese Strategie steht zudem im Widerspruch zu den zuletzt positiven Entwicklungen im Bereich Elektromobilität. Neue Elektroautos von BMW und Mercedes beispielsweise punkten durch große Reichweiten, starkes Laden und bessere Software.

Das Festhalten an synthetischen Kraftstoffen zeigt nur, dass die Furcht vor den Änderungen weiter besteht. Anstatt sich darauf zu konzentrieren, profitable Elektroautos zu schaffen, wird mit E-Fuels die Vorstellung lebendig gehalten, dass es auch nach 2035 noch Sinn macht, Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor zu produzieren. Es gibt jedoch kaum Anzeichen dafür, dass synthetische Brennstoffe bald in großem Umfang und zu bezahlbaren Preisen verfügbar sein werden.

Die zukünftige Richtung der Autoindustrie ist klar: Um zu den führenden Unternehmen zu gehören, müssen Hersteller in der Lage sein, günstige Elektroautos mit einer leistungsstarken Software zuentwickeln und die entsprechende Wertschöpfung weitgehend selbst zu erreichen. Bisher hat kein deutscher Hersteller ein solches Gesamtkonzept. Der Druck, ein solches Konzept zu liefern, hat sich seit dem letzten Dienstag jedoch verringert.

Kurzfristig könnten die Maßnahmen zur Erhaltung der Verbrenner die geschwächten Bilanzen der deutschen Autohersteller und Zulieferer entlasten. Langfristig wird jedoch die Entscheidung vom Dienstag den Rückstand Deutschlands in der Automobilbranche im Vergleich zur Konkurrenz aus China, Japan und den USA vergrößern.

Förderung: Die following Grafiken bieten einen detaillierten Einblick in die Autosituation.

Erstveröffentlichung: 16.12.2025, um 19:14 Uhr.

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