Neue Regeln für Echtzeitüberweisungen: Was du wissen musst

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Ab dem 9. Oktober gehen die neuen Regelungen zu Echtzeitüberweisungen in Kraft. Neben einer schnelleren Überweisung werden auch Empfängerdaten jetzt genauestens überprüft. Doch welche Betrugsmaschen bleiben weiterhin möglich?

Neu ist, dass Echtzeitüberweisungen auch von allen Banken vorgeschrieben sind. Während Kunden in Deutschland bisher solche Überweisungen oft unter speziellen Menüpunkten in ihren Online-Banking-Apps wählen mussten, können sie nun automatisch abgeschickt werden – gewährleistet durch diese neuen Vorschriften.

Wie funktionieren Echtzeitzahlungen?

Nachdem die EU 2017 Richtlinien herausgegeben hat, ist es möglich, Geld in Echtzeit zu überweisen – das bedeutet, dass das Geld innerhalb von zehn Sekunden auf dem Konto des Empfängers ankommt, und das 24 Stunden am Tag. Herkömmliche SEPA-Überweisungen benötigen meist einen ganzen Arbeitstag für den Transfer.

Total spannend! Laut der Europäischen Zentralbank machen Echtzeitzahlungen mittlerweile etwa 20 Prozent aller SEPA-Überweisungen aus. Doch die Notwendigkeit, diese Funktion im Online-Banking anzuwählen, bleibt bestehen.

Was ändert sich ab dem 9. Oktober?

Ab diesem Datum sind alle Banken in der Euro-Zone verpflichtet, Instant Payments zur Verfügung zu stellen. Die Regel für den Empfang von Echtzeitzahlungen tritt bereits im Januar in Kraft. Die Gebühren für Echtzeitzahlungen dürfen die herkömmlichen SEPA-Überweisungen nicht übersteigen – und diese sind häufig kostenfrei. Bisher verlangten zahlreiche Banken mitunter 50 Cent oder sogar bis zu einem Euro für Echtzeitüberweisungen.

Ein weiteres wichtiges Update: Nun gibt es einen Vorgang, der die Empfängerdaten bei jeder Überweisung abgleicht. Das bedeutet, der Name des Empfängers und die internationale Kontonummer (IBAN) werden nun verifiziert. Dieser Abgleich passiert im Hintergrund, wenn du im Online-Banking deine Überweisungsdaten eingibst.

Bei der Überprüfung wird ein schnelles Warnsignal ausgegeben, falls Name und IBAN nicht zusammenpassen. Wenn sie jedoch nur fast übereinstimmen, wirst du auf den richtigen Namen hingewiesen und kannst entscheiden, ob du die Überweisung trotzdem tätigen möchtest.

Was gilt als Ziel dieser neuen Überprüfung?

Ziel dieser Maßnahme ist es, Bankkunden effektiver vor Betrug und Fehlern bei Überweisungen zu schützen. Laut Kai Marzenell, einem Zahlungsvermittlungsexperten, bringt die Empfängerprüfung zwar mehr Sicherheit, jedoch keinen völligen Schutz vor allen Arten von Betrug.

Vom Bundesverband der Verbraucherzentralen (VZBV) kommt die Ansicht, dass einige Betrugsarten, bei denen Verbraucher einschüchtern werden, so zumindest eingedämmt werden können.

Beispiele hierfür wären Fake-Rechnungen und das bekannte Phishing, bei dem Betrüger versuchen, ahnungslose Nutzer dazu zu bringen, Geld an die falschen Empfänger zu überweisen.

Welche Betrugsarten bestehen noch?

Der Kontobetrug, bei dem Eindringlinge Verbraucher dazu bringen, Geldtransfers durchzuführen, bleibt durch dieses neue System unberührt. Laut den Experten des VZBV besteht weiterhin die Gefahr, dass Maschinenbedienungen durch Betrüger getäuscht werden.

Die Gefahr von Online-Betrug bleibt bestehen: Kriminelle haben immer wieder Wege gefunden, um an sensible Zugangsdaten zu gelangen, sei es über gefälschte E-Mails oder SMS.

Warum müssen viele Banken jetzt ihre Kunden um Zustimmung bitten?

Banken wie die Volks- und Raiffeisenbanken bitten Kunden derzeit aktiv um ihr Einverständnis für die neuen Regelungen im Zusammenhang mit der Empfängerprüfung. Auch viele Sparkassen machen das, indem sie entsprechende Mitteilungen per Post oder Online-Banking versenden.

Demgegenüber handeln große Banken wie die Deutsche Bank schlichtweg informativ, mit dem Hinweis, dass diese Neuerungen gesetzlich verankert sind und daher keine Zustimmung erfolgt. Kommerz- und Hypovereinsbank sind hier ganz ähnlich und verfolgen denselben Weg.

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